Facebook - wie Bewerber selbst Ihren zukünftigen Arbeitsplatz torpedieren!

Internet, IT und Telekommunikation
06.09.2010749 Mal gelesen
Gefahren bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken - Arbeitgeber sammeln dort Informationen über Bewerber!

500 Millionen aktive Nutzer hat Facebook momentan ungefähr.  In Deutschland gibt es knapp 10 Millionen aktive Mitglieder, also ungefähr jeder 8. Bürger. Das Gros der Nutzer ist über 25 Jahre alt, die Gruppe der über 54-jährigen wächst momentan am Schnellsten.

Längst vergessene Freundschaften können reaktiviert werdden, Wissen kann geteilt und in Echtzeit diskutiert werden. Dies reicht von einfachem Alltagsgeplänkel bis hin zu Jobkontakten.

Die Gefahren sind allerdings nicht zu unterschätzen und hängen vor allem auch mit Datenschutz zusammen: Einbrecher informieren sich im Netz - wer verkündet hat, daß er gerade mal drei Wochen im Himalaya unterwegs ist, liefert dem potentiellen Einbrecher die Informationen frei Haus. Auch der Identitätsklau und damit potentielle Persönlichkeitsverletzungen sind simpel geworden: wer nicht nur den Namen und das dazugehörige Geburtsdatum freigibt, sondern vielleicht auch noch den Beruf, die E-Mail-Adresse und womöglich die richtige Adresse, lockt Betrüger geradezu an, die sich unter dem Namen und der Adresse anderer zum Beispiel Waren bestellen. Da kommt Freude auf, wenn plötzlich Rechnungen für Bestellungen ins Haus flattern, die man nicht getätigt hat.

Auch berufliche Schäden sind aber nicht zu unterschätzen. Insbesondere die Jugendlichen machen sich offenbar keinerlei Gedanken dazu, wer die Informationen, die sie freigeben, alles abfragen könnte. Die Euphorie ist groß, schließlich kann man sich hier der Kontrolle der Eltern leicht entziehen, oder endlich die große weite Welt schnuppern.

Bewerber sollten nicht vergessen, daß sich auch Arbeitgeber über Facebook informieren. Da können lustige Partyfotos unangenehme Folgen haben, wenn es um Einstellungsgespräche oder Beförderungen geht. Wer auf einem Foto im Internet besoffen in der Ecke liegt, kann davon ausgehen, daß, wenn es der zukünftige Arbeitgeber entdeckt, der potentielle Arbeitsplatz schneller passé ist, als man es ahnt.

Wer als Arbeitnehmer über seinen Chef auf Facebook lästert, muß damit rechnen, daß dieser das mitkriegt. Eine Abmahnung wäre dann noch die harmloseste Folge, die Kündigung die härtere. Wer krank gemeldet ist und sich im Facebook betätigt, riskiert u. U. ebenfalls eine Kündigung: wer zu Hause am Computer sitzen kann, kann dies nämlich in der Firma auch.....

Das "Cyber-Bullying" könnte das Mobbing des 21. Jahrhunderts werden. Wer über Freunde oder Kollegen herzieht, macht dies möglicherweise für alle Facebook-Nutzer sichtbar. Wenn über das Opfer Peinlichkeiten veröffentlicht werden, kann diese perfide Methode schwerwiegende Folgen nach sich ziehen: für das Opfer, denn dieses wird Schwierigkeiten haben, alle Veröffentlichungen gelöscht zu kriegen - trotzdem sollte solche Menschen anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, damit solche Beleidigungen und Persönlichkeitsverletzungen schnellstens aus dem Netz verschwinden.

Für den Täter - denn er riskiert zivilrechtliche Unterlassungs- und Schadensersatzklagen und möglicherweise - je nach Schwere der Tat - ein Strafverfahren.

Gerade Bewerber sollten sich also darüber bewußt sein, daß sie sich nicht allein im Netz bewegen. Ähnliches gilt für andere soziale Netzwerke natürlich genauso.