Wie finde ich einen guten Anwalt

Wie finde ich einen guten Anwalt?
 

Einen Rechtsanwalt kontaktieren - Warum?

Wie die meisten Menschen fragen Sie sich bestimmt auch: Warum sollte ich mich überhaupt an einen Rechtanwalt wenden? Heutzutage findet man auf jegliche Fragen eine Antwort bei Google. Es stimmt, Sie haben Recht. Das Internet eignet sich sehr gut dafür, einen ersten Überblick zu erhalten und allgemeine rechtliche Fragen zu klären. Doch alles, was über eine unverbindliche Auskunft hinausgeht, kann nur ein Rechtsanwalt bieten. Streitigkeiten, die auf den ersten Blick einfach aussehen, können rechtlich sehr komplex werden. Empfehlenswert ist es, bereits vor dem Eintritt des Ernstfalls einen Rechtsanwalt aufzusuchen, um Probleme nicht zu vergrößern. Ein Anwalt kann helfen, die Erfolgsaussichten abzuschätzen, aber auch eine Gerichtsverhandlung zu vermeiden und eine außergerichtliche Einigung erzielen.

Fachwissen und Erfahrung

Nur ein zugelassener Rechtsanwalt ist dazu berechtigt, Mandanten rechtlich zu beraten und vor Gericht zu vertreten. Ein Anwalt mit Berufserfahrung und Spezialkenntnissen, insbesondere ein Fachanwalt, kennt sich mit Fallstricken aus und kann Sie kompetent unterstützen.

Effiziente Kommunikation mit der anderen Partei

Personen und Institutionen wie zum Beispiel Versicherungen, Ämter oder die Staatsanwaltschaft kennen sich auf ihrem Gebiet bestens aus. Für normale Bürger kann der jeweilige Sachverhalt jedoch vollkommenes Neuland sein. Der Anwalt bringt Sie hier wieder auf Augenhöhe mit der Gegenseite. Zudem können Sie auf eine objektive Beratung vertrauen.

Auch in einer stressigen Lebenssituation den Überblick behalten

Ein Streitfall kann unter Umständen sehr komplex sein und erfordert daher ständige Konzentration. Es erfordert viel Recherche und Vorbereitung, Schriftsätze zu formulieren, Gerichtstermine vorzubereiten, Fristen zu beachten und dabei das Ziel ständig im Auge zu behalten. Das ist eine echte Herausforderung, vor allem in einer Situation, in der Sie emotional belastet sind. Ein Anwalt kann Ihnen einen großen Teil dieser Last abnehmen. Es ist beruhigend zu wissen, dass man ein Problem nicht allein lösen muss.


Wann besteht Anwaltspflicht und wann kann ich mich selbst vertreten?

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, sich an einen Anwalt zu wenden, auch wenn kein direkter Anwaltszwang besteht. Ein Rechtsfall erfordert juristische Fachkenntnisse und ein verhandlungssicheres Auftreten. Ein Rechtsanwalt kann Ihnen natürlich nicht den Sieg in einem Rechtsstreit garantieren, aber er wird Ihnen helfen, das Ihr volles Erfolgspotential auszuschöpfen.
 

  • Im Zivilprozess (Streitigkeiten zwischen Menschen oder mit einem Unternehmen) besteht die Möglichkeit, vor dem Amtsgericht selbst aufzutreten. (Ausnahmen sind: Scheidungen und Unterhalts- oder Güterrechtsstreitigkeiten). Bei Zivilverhandlungen vor Land- und Oberlandesgerichten müssen Sie einen Anwalt mitbringen.
     
  • Im Strafrecht gibt es keinen direkten Anwaltszwang. Im Fall einer notwendigen Verteidigung wird Ihnen jedoch ein Pflichtverteidiger zugeordnet. Nur ein Rechtsanwalt hat die Möglichkeit, Einsicht in staatsanwaltliche Akten zu bekommen.
     
  • Im Öffentlichen Recht (Streitigkeiten zwischen Bürgern und staatlichen Einrichtungen, Ämtern und Behörden) besteht kein Anwaltszwang vor den Verwaltungsgerichten. Am Oberverwaltungsgericht und am Bundesverwaltungsgericht muss allerdings ein Rechtsanwalt hinzugezogen werden.
     

>> Jetzt hier unser eBook "Wie finde ich einen guten Anwalt?" kostenlos herunterladen!


Anwaltskosten: Wie teuer ist die rechtliche Vertretung?

Das Honorar für die Leistungen eines Anwalts richtet sich grundsätzlich nach den Vorgaben des  Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG). Der Anwalt muss sich an die dort festgesetzten Gebühren halten. Es kann aber vorkommen, dass die gesetzliche Vergütung nicht in einem angemessenen Verhältnis zum zeitlichen Aufwand steht. In dem Fall kann der Anwalt mit seinem Mandanten eine schriftliche Honorarvereinbarung treffen.

Kosten einer Erstberatung

Für eine Erstberatung kann ein Anwalt in Deutschland grundsätzlich ein Honorar verlangen. Die Obergrenze hierfür liegt bei 190 Euro plus MwSt. (§ 34 RVG). Übertragen Sie dem Anwalt das Mandat, gilt die Gebühr für die Erstberatung als Anzahlung, die dann später von den Gesamtgebühren abgezogen wird.

Welche weiteren Kosten können auf mich zukommen?

Man unterscheidet zwei Formen der Vergütung: das Honorar für eine außergerichtliche Vertretung und das Honorar für eine gerichtliche Vertretung.

Außergerichtliche Tätigkeit

  • Ein Anwalt kann außergerichtlich für Sie tätig werden. Eine solche Vertretung besteht beispielsweise aus: Korrespondenz, Verträge aufsetzen und Beratung.
  • Bei einer außergerichtlichen Vertretung ist das RVG maßgeblich.
  • Je nachdem, wie viel Arbeitsaufwand bei dem Rechtsanwalt entsteht, werden die Grundgebühren mit einem bestimmten Faktor multipliziert oder fallen mehrfach an.
  • Sie haben auch die Möglichkeit, mit dem Anwalt ein individuelles Honorar auszuhandeln.

Die gerichtliche Vertretung

  • Für einen Rechtsstreit vor Gericht sind die Gebühren ebenfalls im RVG geregelt.
  • Ausgangspunkt für die Berechnung der Gerichts- und Anwaltsgebühren ist der sogenannte Streitwert, der auch als Gegenstandswert bezeichnet wird. Je höher der Streitwert ist, desto höher sind die Gebühren.
  • Im Strafrecht gelten andere Regelungen. Hier richten sich die Gebühren nach den Verfahrensabschnitten und dem Gericht.

Abschließend zwei wichtige Hinweise: Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz ist bindend für den Rechtsanwalt. Höhere als die dort bestimmten gesetzlichen Gebühren kann der Rechtsanwalt nur beanspruchen, wenn er dazu eine schriftliche Vereinbarung mit seinem Mandanten getroffen hat. Fachanwälte handeln oft individuelle Honorare mit ihren Klienten aus.

Hilfe bei der Übernahme der Anwaltskosten

Aus wirtschaftlichen Gründen kann auch eine unentgeltliche Inanspruchnahme eines Anwalts in Betracht kommen. Personen, die nur über geringe Einkünfte verfügen, können bei außergerichtlichen Rechtsfragen unter bestimmten Voraussetzungen Beratungshilfe in Anspruch nehmen. Wird ein Gerichtsprozess notwendig, kann Prozesskostenhilfe beantragt werden. Auf diese Möglichkeiten muss der Rechtsanwalt seine Mandanten hinweisen.
Verfügen Sie über eine
Rechtsschutzversicherung, prüfen Sie als erstes, ob diese die Kosten übernimmt. Bitte achten Sie auf folgendes: Für bestimmte Leistungsarten besteht Versicherungsschutz erst dann, wenn der Rechtsschutzfall frühestens drei Monate nach Beginn des Versicherungsschutzes eingetreten ist.

In folgenden staatlichen Veröffentlichungen erhalten Sie vertiefende Informationen:

Publikation des BMJV zur Beratungs- und Prozesskostenhilfe

Antrag auf Bewilligung von Beratungshilfe

Antrag für Prozess- oder Verfahrenskostenhilfe

 

Worauf sollten Sie bei der Auswahl Ihres Anwalts achten?

Rechtsanwalt oder Fachanwalt?

Ein in Deutschland ausgebildeter Rechtsanwalt bzw. Fachanwalt haben beide die gleiche juristische Ausbildung abgeschlossen. Beide dürfen ihre Mandanten vor den Gerichten vertreten, an denen sie zugelassen sind. Der große Unterschied zwischen Rechtsanwalt und Fachanwalt besteht darin, dass der Fachanwalt auf eines oder mehrere Fachgebiete spezialisiert ist. Der Fachanwalt muss in diesen Fachgebieten seine theoretischen und praktischen Erfahrungen nachweisen. Zudem muss der Fachanwalt jährliche Fortbildungen in seinem Fachgebiet absolvieren. Bevor ein Rechtsanwalt einen Antrag auf Verleihung des Fachanwaltstitels stellen kann, muss er mindestens drei Jahre praktiziert haben. Aufgrund neuer Gesetze ändert sich das Recht immer wieder. Ein Fachanwalt ist durch seine jährlichen Fortbildungen in seinem Rechtsbereich immer auf dem Laufenden und verfolgt alle wichtigen Urteile und alle neuen Gesetze. Wenn es sich bei Ihnen um einen komplexen Fall handelt, dann empfehlen wir Ihnen, einen Fachanwalt zu kontaktieren.

Veröffentlichungen

Durch das Veröffentlichen von Fachartikeln stellt ein Anwalt seine Fachkenntnisse und Kompetenzen unter Beweis. Einen komplexen Sachverhalt verständlich für Laien darzustellen ist nicht einfach. Schafft ein Anwalt das, so wird es ihm sicher auch im Rahmen von Mandantengesprächen gelingen. Kontinuierliche Veröffentlichungen stellen außerdem sicher, dass der Anwalt in seinem Rechtsbereich immer auf dem Laufenden ist.
 
Softskills

Eine funktionierende zwischenmenschliche Beziehung und ein gutes Vertrauensverhältnis ist bei der Beratung durch einen Anwalt sehr wichtig. Nur wenn es zwischen Anwalt und Mandant harmoniert, wird ein effektives Zusammenarbeiten möglich sein. Ein Anwalt sollte über Einfühlungsvermögen verfügen, auf seine Mandanten eingehen, ihnen gut zuhören und das Gefühl geben, dass sie gut aufgehoben sind.
 

Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Beauftragung

Schritt 1: Kontaktaufnahme

Nachdem Sie Ihre Suche auf anwalt24.de abgeschlossen haben, stehen Ihnen die Suchergebnisse zur Auswahl, die Ihre speziellen Kriterien erfüllen. Jeder Anwalt verfügt über ein individuelles Profil, das Ihnen bei Ihrer Entscheidung weiterhelfen wird. Um mit dem Anwalt Kontakt aufzunehmen, können Sie nun zwischen drei Optionen wählen:

  • Per Telefon
  • Persönlich in der Kanzlei
  • Über das Online-Kontaktformular

Der Rechtsanwalt wird sich zeitnah mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen Termin für ein Erstgespräch mit Ihnen zu vereinbaren.

Schritt 2: Die Erstberatung

Für Mandant und Anwalt ist der der Termin zur Erstberatung sehr wichtig. Im ersten Beratungsgespräch (telefonisch oder persönlich) wird der Anwalt alle rechtlich relevanten Punkte Ihres Falles mit Ihnen klären und bewerten, wie Ihre Erfolgsaussichten stehen. Danach können Sie Ihre Situation wesentlich besser einschätzen und wissen wie Sie weiter verfahren können.

  • Für eine Erstberatung kann ein Anwalt in Deutschland grundsätzlich ein Honorar verlangen. Bei Verbrauchern ist die Gebühr allerdings gedeckelt: Maximal 190 € plus MwSt. dürfen für das Erstgespräch abgerechnet werden. (§ 34 RVG)
  • Diese Kostenangabe bezieht sich auf Verbraucher. Für Unternehmen können die Gebühren höher ausfallen.

Schritt 3: Mandat erteilen

Haben Sie sich aufgrund der Einschätzung in der Erstberatung dazu entschlossen, Ihre Ansprüche geltend zu machen und das Gespräch verlief insgesamt zu Ihrer Zufriedenheit, können Sie nun dem Anwalt das Mandat erteilen und die dazugehörige Vollmachtserklärung unterschreiben.

 

Wie Sie sich am besten auf den Beratungstermin vorbereiten

  • Unterlagen mitnehmen: Suchen Sie alle Unterlagen zusammen, die Sie zu Ihrem Fall haben und nehmen Sie diese mit. Denken Sie an alles, was wichtig sein könnte: Sämtliche Verträge, Vertragsergänzungen, Schreiben, die Sie bekommen oder geschrieben haben etc. Sollte bereits ein Gerichtsverfahren laufen, bringen Sie sämtliche Schriftsätze und Schreiben mit. Bringen Sie lieber zu viel mit.
     
  • Rechtsschutz: Sollten Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, bringen Sie die entsprechenden Versicherungsunterlagen mit.
     
  • Fragen formulieren: Machen Sie sich auch selbst eine Liste darüber, was Sie den Anwalt fragen wollen. So vergessen Sie sicher nichts.
     
  • Chronologischer Sachverhalt: Wenn möglich, ordnen Sie die Unterlagen nach Datum. Dadurch findet sich Ihr Anwalt schneller zurecht. Grundsätzlich ist auch immer sinnvoll, wenn Sie vor der Beratung auch eine kurze Übersicht in Stichpunkten darüber erstellen, was aus Ihrer Sicht in Ihrem Fall wichtig ist.
     
  • Daten der Beteiligten: Wenn Zeugen oder andere beteiligte Personen eine Rolle spielen, stellen Sie am besten eine Liste mit allen Kontaktdaten zusammen.
     
  • Ziel festlegen: Machen Sie sich schon vor dem Gespräch Gedanken, was Sie erreichen wollen. Geht es Ihnen darum, möglichst schnell zu einer Einigung zu kommen? Oder darum, Ihren Gegner vor Gericht zu bringen?
     

Fragen, die Sie sich während des Gesprächs stellen können:

  • Fühle ich mich von meinem Rechtsanwalt ernst genommen?
  • Kann ich ihm Vertrauen entgegen bringen?
  • Nimmt er sich ausreichend Zeit für meine Fragen?
  • Geht er auf meine Probleme ein?
  • Nimmt er meine Sorgen und Ängste ernst?
  • Wie reagiert er auf meine Nachfragen?
  • Hat er mir alles verständlich erklären können?
  • Seit wann ist er schon als Fachanwalt tätig? Wie viele Fälle hatte er auf diesem Fachgebiet?
  • Hat er mir eine realistische, ehrliche Einschätzung meines Falls gegeben?
  • Hat er über die voraussichtlichen Kosten informiert?

 

>> Jetzt hier unser eBook "Wie finde ich einen guten Anwalt?" kostenlos herunterladen!