Erneute Vorwürfe: Unister verstößt gegen Datenschutz

Internet, IT und Telekommunikation
27.01.2013885 Mal gelesen
Gegen die Internetfirma Unister, die mit Portalen wie fluege.de und ab-in-den-urlaub.de bekannt wurde, sind erneut Vorwürfe laut geworden. Diese soll gegen das Datenschutzgesetz verstoßen haben. Andreas Schneider, Sprecher des sächsischen Datenschutzbeauftragten, bestätigte einen entsprechenden MDR- Bericht.

Momentan sitzt einer der beiden Unister- Geschäftsführer wegen anderen Angelegenheiten in Untersuchungshaft. Er ist gleichzeitig auch Datenschutzbeauftragter; dies sei jedoch gesetzlich verboten, da er als Mitgesellschafter wirtschaftliche Eigeninteressen besäße und deshalb den Schutz sensibler Kundendaten nicht gewährleisten könne.

"Unister hat bislang nicht wie gefordert Informationen offengelegt, wie die Firma mit sensiblen Kundendaten umgeht. Wir halten das für einigermaßen bemerkenswert und enttäuschend. Man muss mehr Sorgfalt erwarten" so Schneider gegenüber dpa. Es seien erhebliche Daten bei Unister im Umlauf und es habe bereits Beschwerden von Unister-Kunden gegeben. Schneider gab die Auskunft, dass die Datenschutzbehörde vor kurzem ein Verfahren vor dem Leipziger Verwaltungsgericht gewonnen hat. Nach der Entscheidung, die allerdings noch nicht rechtskräftig sei, sei Unister verpflichtet, die gewünschten Informationen zu liefern.

Ein Unister- Sprecher lehnte es ab, die Vorwürfe inhaltlich zu kommentieren. Er teilte lediglich mit: "Unsere Anwälte prüfen das derzeit und sobald wir hier einen Überblick haben, werden wir dazu Stellung nehmen."

Unister macht aber zurzeit auch wegen einem anderen Fall Schlagzeilen. Nach einer Razzia waren zwei Top-Manager der Internetfirma verhaftet worden. Dabei ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen illegaler Geschäftemacherei und Steuerhinterziehung.

Die Internetfirma soll auf ihren Reiseportalen einen Stornoschutz angeboten haben. dieser kommt einer Versicherung gleich. Allerdings hat Unister keine Genehmigung hierfür gehabt. Mit diesem Stornoschutz müssen wohl Millionen umgesetzt worden sein, denn die Generalstaatsanwaltschaft beziffert allein den entstandenen Steuerschaden auf eine Million Euro. Unister hat allerdings die Vorwürfe zurückgewiesen und das Vorgehen der Ermittler kritisiert. Daher wurden die umstrittenen Produkte vorerst eingestellt.

Zu all den Vorwürfen schweigen die Unister-Manager jedoch weiterhin, teilte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Wolfgang Klein in Dresden mit. Nun haben die Anwälte Akteneinsicht bekommen.

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