Schadensersatz bei Betrug im Online-Banking

BGH liest den Banken die Leviten
30.03.2021324 Mal gelesen
Den Online-Banking Systemen fehlt es an Sicherheit. Müssen die Betroffenen der Betrugswelle 2021 für die dadurch entstandenen Verluste haften?

Das Online-Banking ermöglicht Ihnen Ihre täglichen Bankgeschäfte einfach, flexibel und bequem zu erledigen. Leider wird in Hinsicht auf diese Systeme nicht immer ausreichend Sicherheit gewährleistet. Immer wieder kommt dazu, dass diese Systeme kompromittiert werden. Die dort gespeicherten Daten werden dabei oftmals manipuliert. Hierbei stellt sich dann die Frage, wer bei einem Schaden, der durch so eine Art der Datenmanipulation entsteht, haftet?

 

Wie sah der Betrug im Online Banking aus?

In letzter Zeit werden Verbraucher vermehrt vor einer Betrugswelle im Online-Banking gewarnt. Im Februar des Jahres 2021 ist ein Mandant von Herrn Rechtsanwalt Kaufmann ebenfalls Opfer dieser Betrugswelle geworden. Dieser wollte zwei Überweisungen in Auftrag geben und meldete sich zu dem Zwecke in seinem Online-Banking-Account an. Diesen Vorgang hat er zwar wie gewohnt durchgeführt, dennoch erschien ihm weder eine Fehlermeldung, noch eine Überweisungsbestätigung. Auch bei den beiden Wiederholungsversuchen am Folgetag hatte er keinen Erfolg. Der Mandant wurde anschließend zu einer täuschend echten Demo-Überweisung aufgefordert und führte diese aus.  Im Anschluss wurde er darüber informiert, dass eine Überweisung eines sehr hohen Geldbetrags an ein ihm unbekanntes Konto erfolgt sei. Der Mandant sei sich jedoch ganz sicher, diese Überweisung nie vorgenommen zu haben.

Was haben die Parteien gegeneinander einzuwenden?

Obwohl die Vornahme der Überweisung vorliegend bestritten wurde, wurde der Mandant darüber aufgeklärt, dass keine Möglichkeit der Rückführung der Überweisung bestehe. Gegen einen Schadensersatzanspruch des Mandanten haben die Banken in solchen Fällen häufig einiges einzuwenden. Dem Verbraucher wird zum Beispiel eine grobe Fahrlässigkeit unterstellt. Ferner halten sie ihm vor, den Computer nicht ausreichend gesichert zu haben. Diese gegen die Haftung der Banken sprechenden Gründe sind zwar berechtigt, dennoch sind auch sie dazu verpflichtet, für die Sicherheit im Online-Banking zu sorgen. 

Lösung des Problems

Bei einem solchen Verhältnis zwischen der Bank und dem Verbraucher handelt es sich um einen Zahlungsdiensterahmenvertrag. Durch einem solchen Vertrag wird die Bank zu einer Rückerstattung des Betrags verpflichtet, wenn der Verbraucher die Zahlung nicht autorisiert hat. Ein Anspruch auf Schadensersatz steht dem Mandanten dann zu, wenn die Online-Banking-Systeme der Bank kompromittiert waren. Hierbei trägt die Bank die Beweislast für die Autorisierung und die Feststellung des kompromittierten Systems. Um den Einwänden der Bank erfolgreich standzuhalten, sollte der Verbraucher diesen auf keinen Fall ohne anwaltlichen Beistand gegenübertreten. Der mit der rechtlichen Vertretung beauftragte Anwalt kann nämlich dafür sorgen, dass Sie den Betrag in Form eines Schadensersatzes zurückerstattet bekommen.

 

Suchen Sie Hilfe bei einem solchen Betrug?

Sie sind ebenfalls von der Betrugswelle im Online-Banking betroffen und fragen sich, wie Sie nun weiter vorgehen sollen? Falls dies der Fall ist, steht Ihnen Herr Rechtsanwalt Kaufmann mit seiner jahrelangen Expertise im Bank- und Kapitalmarktrecht für eine Beratung und auch die Eröffnung des Rechtsweges zur Seite. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

 

Quellen:

https://rechtsanwaltkaufmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht/schadensersatz-gegen-die-bank-bei-betrug-im-online-banking

https://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?nid=jnachr-JUNA210300873&wt_mc=pushservice&cmsuri=/juris/de/nachrichten/zeigenachricht.jsp