Insolvenzantrag der Golden Gate GmbH – Hintergrund und Auswirkungen für Anleihegläubiger

Insolvenzantrag der Golden Gate GmbH – Hintergrund und Auswirkungen für Anleihegläubiger
02.10.2014553 Mal gelesen
Golden Gate GmbH kündigt Insolvenzantrag an - Neue Geschäftsführung - Insolvenzplan angekündigt - Besicherung der Unternehmensanleihe - Nächste Schritte bei Insolvenzeröffnung - Auswirkungen für Anleihegläubiger

Die Golden Gate GmbH wird nach eigener Mitteilung am 2. Oktober 2014 beim zuständigen Amtsgericht München Insolvenzantrag in Form des Antrags auf Eigenverwaltung gemäß § 270a InsO stellen. Der bisherige Geschäftsführer und Gesellschafter Uwe Rampold hatte kurz zuvor in einer Pressemitteilung der Gesellschaft darüber informiert, dass seine Ämter als alleiniger Geschäftsführer der Golden Gate GmbH sowie der Tochtergesellschaften niedergelegt hat. Seine Aufgaben, auch die Geschäftsführung in den Tochtergesellschaften, wurden mit sofortiger Wirkung von Dr. Hans Volkert Volckens übernommen, der zuvor bei der insolventen IVG Immobilen AG die Stelle als CFO innehatte.

Sollte das Amtsgericht München dem Antrag auf Eigenverwaltung zustimmen, will die neue Geschäftsführung der Golden Gate GmbH in Abstimmung mit dem vom Gericht bestellten vorläufigen Sachwalter einen Insolvenzplan erstellen.

Der Insolvenzantrag war erforderlich, weil die Golden Gate GmbH nach Angaben der Gesellschaft insolvenzrechtlich überschuldet und zahlungsunfähig ist.

Hintergrund ist aus Sicht der ARES Rechtsanwälte, dass am 11. Oktober 2014 eine im April 2011 begebene Unternehmensanleihe in Höhe von nominal 30 Mio. EUR zzgl. Zinsen in Höhe von 1,95 Mio. EUR fällig wird. Sämtliche vom  bisherigen Management unternommenen Versuche, eine Refinanzierung der Anleihe sicherzustellen, sind gescheitert.

Wesentlicher Baustein der Refinanzierung war die geplante Veräußerung einer Immobilie in Leipzig. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Bundeswehrkrankenhaus, das eine Tochtergesellschaft der Golden Gate GmbH im Jahr 2007 erworben hatte. Nach Angaben der Gesellschaft soll die Immobilie einem aktuellen Konzept zufolge als integrierte Einrichtung für Asylbewerber genutzt werden. Auch die Leipziger  Volkszeitung hatte hierüber in einem Artikel ihrer Ausgabe vom 2. Oktober 2014 berichtet. Damit ist die Gesellschaft von dem noch im August 2014 angekündigten Konzept abgerückt, eine Vermarktung der Immobilie im Bereich der unabhängigen Krankenhausversorgung vorzunehmen.

Ob und in welchem Umfang die Anleger mit Zahlungen rechnen können, ist derzeit unklar. Die Rückzahlung der Unternehmensanleihe der Golden Gate GmbH ist besichert. Zum einen wurden zugunsten der Anleihegläubiger teilweise erstrangige Grundschulden an dem Grundstück des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Leipzig-Wiederitzsch in Höhe von nominal 30. Mio. Euro bestellt. Zum anderen hat der ehemalige Alleingeschäftsführer eine Patronatserklärung abgegeben.

Sofern das Insolvenzgericht dem Antrag der Gloden Gate GmbH stattgibt, wird die Gesellschaft aus Sicht der ARES Rechtsanwälte kurzfristig eine Gläubigerversammlung der Anleihegläubiger einberufen. Im Rahmen dieser Gläubigerversammlung wird es darum gehen, einen sogenannten Gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger zu wählen. Der gewählte Gemeinsame Vertreter wird dann sämtliche Anleihegläubiger gegenüber der Gesellschaft vertreten. Da es in den Verhandlungen mit der Geselslchaft über eine geplante Sanierung sicherlich auch darum gehen wird, ob und welchen Beitrag die Anleihegläubiger zu einer Sanierung der Gesellschaft leisten, kommt der Wahl eines Gemeinsamen Vertreters eine besondere Bedeutung zu.

Interessierten Anleihegläubigern bietet die Kanzlei ARES Rechtsanwälte die Möglichkeit, sich unter

http://ares-recht.de/golden-gate-gmbh/

näher über die Hintergründe und möglichen Auswirkungen einer Insolvenz der Golden Gate GmbH zu informieren. Darüber hinaus können sich Anleihegläubiger dort registrieren, um über mögliche Ansprüche auch gegenüber Dritten informiert zu werden. Sobald abschließende Erkenntnisse vorliegen und sich die Möglichkeit konkreter rechtlicher Schritte abzeichnen sollte, erhalten registrierte Anleihegläubiger dann weitere Informationen.