PayPal Zwang durch eBay - PayPal kündigt Händler an, für 90 Tage 10 % der Einnahmen einzubehalten - PayPal Reserve existenzbedrohend?

Internet, IT und Telekommunikation
08.04.20104244 Mal gelesen
Bekanntlich zwingt eBay gewerbliche Verkäufer dazu, als Zahlungsmethode PayPal anzubieten. Verärgerung machte sich bereits in der Vergangenheit unter den Händlern breit. Mit Aktualisierung der PayPal-Nutzungsbedingungen dürfte weiterer Frust vorprogrammiert sein. PayPal hat in seinen Nutzungsbedingungen in Ziffer 10.4 eine Regelung geschaffen, nach der es PayPal gestattet ist sogenannte „Reserven” zu bilden und den Zugriff des Verkäufers auf sein Konto einzuschränken.



Ziffer 10.4 der PayPal Nutzungsbedingungen lautet: 


10.4 Reserven. Als Bank sind wir dazu verpflichtet, uns gegen Zahlungsausfallrisiken zu schützen.

Im Rahmen dessen können wir aus Ihrem Guthaben auf Ihrem PayPal-Konto eine Reserve bilden.

Das geschieht dann, wenn wir aufgrund uns zur Verfügung stehender Informationen berechtigterweise zu der Einschätzung kommen, dass im Zusammenhang mit Ihrem PayPal-Konto ein erhöhtes Ausfallrisiko für uns besteht.

Das bedeutet: Ein bestimmter Teil Ihres Guthabens oder Ihrer eingehenden Zahlungen wird auf Ihr Reservekonto gebucht und erscheint als "nicht verfügbar" in Ihrer Kontoübersicht. Über dieses Guthaben können Sie nicht unmittelbar verfügen.

Wenn wir eine Reserve bilden, teilen wir Ihnen die genauen Bedingungen dafür mit. Die Bedingungen können zum Beispiel so aussehen:

- Wir behalten als Reserve einen bestimmten Prozentsatz der empfangenen Zahlungen über einen bestimmten Zeitraum ein (dynamische Reserve). 
- Wir behalten einen Fixbetrag in Ihrem Konto ein (Mindestreserve).

Die Bedingungen richten sich danach, was wir für notwendig erachten, um die mit Ihrem PayPal-Konto verbundenen Risiken zu minimieren. Wir können die Bedingungen ändern, sofern wir Ihnen die Änderungen mitteilen. Wenn Sie mit der Bildung einer Reserve nicht einverstanden sind, können Sie Ihr PayPal-Konto schließen. Wenn Ihr PayPal-Konto, gleich aus welchem Grund, geschlossen wird, können wir eine Reserve für 180 Tage lang einbehalten.

Als Teil unseres Risikomanagements können wir auch folgende Maßnahmen für Abbuchungen von Geld auf Ihr Bankkonto ergreifen:

- Den Betrag begrenzen, den Sie von Ihrem PayPal-Konto unmittelbar abheben können. 
- Die Auszahlungsgeschwindigkeit oder Auszahlungsform ändern. 
- Eine Aufrechnung mit Ihrem Guthaben vornehmen und/oder Sie oder eine mit Ihnen verbundene Person dazu auffordern, Vereinbarungen mit uns über Sicherheiten zu treffen (zum Beispiel eine Garantie abzugeben oder Sicherheiten für Ihre Verbindlichkeiten bei uns oder Dritten zu hinterlegen). Sie sind verpflichtet, die dazu gegebenenfalls notwendigen Schritte und Maßnahmen auf Ihre Kosten zu ergreifen, um die Bildung einer Reserve oder einer anderen Sicherheit zu unseren Gunsten rechtswirksam zu ermöglichen.


Wie hoch genau diese "Reserven" sind, erfährt man nicht und dürfte einzelfallbezogen sein. Ein betroffener Verkäufer erhielt von PayPal diese E-Mail:


Guten Tag, XXXXXXX!

ich habe heute versucht Sie anzurufen konnte Sie aber telefonisch nicht erreichen.

Bitte rufen Sie mich dringend zurück, bezüglich Ihrem PayPal Konto.
Da ich Ihr persönlicher Ansprechpartner und Account Manager bin, möchte ich mit Ihnen die Tatsache besprechen, dass PayPal auf Ihrem PayPal Konto eine rollende Reserve von 10% platzieren wird.
Die bedeutet, dass PayPal ab 11. April jeweils 10% einbehalten wird und diesen Betrag nach 90 Tagen wieder frei gibt.

Bitte beachten Sie dass Sie ggf dadurch einen Minus Betrag auf Ihrem PayPal Konto haben können, falls Sie mehr Geld abbuchen als der Reserve Betrag ausmacht. Diesen Minusbetrag sollten Sie immer ausgleichen.

Bitte zögern Sie nicht, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Falls Sie Unterstützung benötigen oder weitere Fragen haben stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße,

XXXXXXXX
Account Management

 

Die von PayPal vorgenommene Maßnahme dürfte sich auf einige Unternehmen gravierend auswirken. Bei einem unterstellten Umsatz von 100.000 EUR monatlich würde PayPal mal eben 10.000 EUR einbehalten. In drei Monaten also 30.000 EUR. Dieses dem Händler zustehende Geld würde er erst nach 90 Tagen bekommen. Aber wie soll der Zeitraum dazwischen überbrückt werden? Oftmals liegt die Gewinnspanne der angebotenen Artikel unter 10 %.
Aus Sicht des Händlers ein Katastrophe. Aber haben die Verkäufer wirklich eine Wahl?

Möge sich die Öffentlichkeit Ihre eigene Meinung bilden.


Weitere Informationen über aktuelle Abmahnungen erhalten Sie unter: http://www.abmahnberatung.de

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