Geldstrafe für Google wegen unberechtigten Datensammelns bei Street View

Internet, IT und Telekommunikation
21.04.2013341 Mal gelesen
Der Internetriese Google hat eingeräumt, dass bei Aufnahmen für den eigenen Google Street View Dienst der Datenschutz verletzt wurde. Während der Aufnahmen für Google Street View hat der Konzern nebenbei und scheinbar unbeabsichtigt Passwörter, E-Mails sowie weitere vertrauliche Informationen aus unverschlüsselten WLAN-Netzwerken gesammelt. Dadurch wurde der Datenschutz von unbeteiligten Personen enorm verletzt.

Bereits 2010 war Google ins Visier der amerikanischen Behörden geraten. Der Vorwurf: Google habe Passwörter, E-Mails, Internetadressen und andere vertrauliche Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt. Aufgezeichnet wurden die Daten von Google Street View-Kameraautos. Google sprach zunächst von einem Versehen, bei dem nur Datensplitter gespeichert worden seien. Bei einer ausführlichen Prüfung wurden aber teilweise auch E-Mails und andere Inhalte gefunden. Google hatte betont, die Daten seien nie kommerziell ausgewertet worden. Der Internetriese räumte bereits 2010 Fehler in seinem Datenschutz ein. Auch in Deutschland war Google wegen der Aufzeichnungen kritisiert worden. Mit einer Strafe braucht der Konzern hier allerdings nicht rechnen, da das Vorgehen nach deutschem Recht nicht strafbar ist.

Google schließt Vergleich

In den USA endeten jetzt die etwa zweijährigen Ermittlungen gegen Google mit einem Vergleich. Der Konzern einigte sich mit den Generalstaatsanwälten von 38 US-Bundesstaaten. Google erklärte sich bereit 7 Millionen Dollar (5,4 Millionen Euro) zu zahlen, die gesammelten Daten vollständig zu vernichten und seine Mitarbeiter zum Thema Datenschutz zu schulen. Zusätzlich verpflichtet sich Google einen öffentlichen Beitrag zum Thema Datenschutz zu leisten.

YouTube-Video für Datenschutz im WLAN

Ein YouTube-Video, das Usern Tipps zum Verschlüsseln ihres WLAN-Netzes und damit ihrer privaten Daten gibt, wird innerhalb der nächsten 6 Monate veröffentlicht und täglich, für die nächsten zwei Jahre, im Internet beworben werden. Zudem muss Google in großen Tageszeitungen der 38 US-Bundesstaaten Anzeigen zum Thema Datenschutz schalten.

Von der Einigung mit Google versprechen sich Behörden und Datenschützer, dass der Internetgigant in Zukunft das Thema Datenschutz ernster nimmt.