Reefer Flottenfonds I: Freiwillige Kapitalerhöhung gefordert

Reefer Flottenfonds I: Freiwillige Kapitalerhöhung gefordert
17.12.2012378 Mal gelesen
17.12.2012: Ist der Fonds nach zwei Kapitalerhöhungsrunden noch zu retten?

Aktuelle Lage

 

Die globale Finanzkrise 2008 hat sich auf viele Schiffsfonds negativ ausgewirkt. Auch die aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich die Situation in absehbarer Zeit verbessern wird. Im Gegenteil: Bei den Schiffsfonds hat der weltweite Rückgang des Containerumschlags sowie der Charterraten bereits zu zahlreichen Insolvenzen geführt.Die Experten sind sich einig, dass weitere Insolvenzen folgen werden.

 

Mitunter kann eine Insolvenz nur durch finanzielle Sanierungsbeiträge der Anleger abgewendet werden. Diese stehen dann vor der Frage, ob sie weitere Geldmittel in ein möglicherweise nicht mehr zu rettendes Unternehmen einlegen sollen. Bis auf wenige Ausnahmefälle sind die angedachten Sanierungskonzepte aber nicht in der Lage, die Fondsgesellschaften dauerhaft zu stabilisieren. Die Fondsanleger sollten deshalb bedenken, dass ein Insolvenzverwalter  Ausschüttungen zurückfordern kann, die sie erhalten haben.

 

Auch der "Reefer-Flottenfonds", bestehend aus 14 Kühlschiffen, hat die Krise deutlich zu spüren bekommen. So gab es gerade einmal für die Jahre 2006 und 2007 Ausschüttungen. Seither sind die Anleger leer ausgegangen. Seit Auflegung der Fondsgesellschaft konnten die geplanten Chartereinnahmen nicht ein einziges Mal erreicht werden. Insgesamt ist ersichtlich, daß deutlich gesunkenen Chartereinnahmen überhöhte Ausgaben gegenüber stehen. Verschärfend kommt hinzu, daß sich der Reefer-Flottenfonds erheblichen Darlehensverbindlichkeiten ausgesetzt sehen muß. Die Fremdkapitalquote liegt immerhin bei ca. 65%. Hinzu kommt, daß die Kredite in japanischen Yen aufgenommen wurden. Es besteht damit ein erhebliches Währungsrisiko, auf welches die Anleger in der Regel nicht hingewiesen worden sind.

 

Die Einnahmen der Kühlschiffe reichen nicht mehr aus, um die Schiffsbetriebskosten und die fälligen Darlehensraten zu bedienen. So wurde es den Anlegern kürzlich mitgeteilt. Die Banken fordern offenbar die Sanierung des Fonds. Die Anleger haben bislang statt der prospektierten Ausschüttungen von ca. 40 % wesentlich weniger erhalten, nämlich ca. 14 %. Nun werden "freiwillige" Kapitalerhöhungen gefordert. Auf dem Zweitmarkt lag der Wert des Fonds schon vor dieser Mitteilung nur noch bei ca. 10 %, dies dürfte sich weiter reduziert haben.

 

Zu Recht fürchten die Anleger deshalb um ihre Einlagen.

  

Wo liegen die Ursachen?

 

Beim Schiffsfonds "Reefer Flottenfonds I" wurden erhebliche Teile des Anlagekapitals für Vergütungen bzw. Provisionen des Vertriebs verwendet. Nach der einschlägigen BGH-Rechtsprechung hätten Sie hierauf vom Berater explizit hingewiesen werden müssen, egal, ob dies eine Bank oder ein freier Anlageberater war. In den uns bekannten Fällen ist dies regelmäßig nicht geschehen, weshalb schon allein deshalb Schadensersatzansprüche bestehen können.

 

Die Beteiligung wurde den Anlegern als sichere Anlage angeboten. Nicht aufgeklärt wurde darüber, daß es sich bei einer Schiffsfondsbeteiligung immer um eine unternehmerische Beteiligung handelt, die ein Totalverlustrisiko in sich trägt.

 

Inzwischen haben viele Gerichte entschieden, daß geschlossene Fonds grundsätzlich nicht zur Altersvorsorge geeignet sind, weil sie hochspekulativ sind.

 

Beim Schiffsfonds Reefer Flottenfonds I wurden erhebliche Teile des Anlagekapitals für Vergütungen bzw. Provisionen des Vertriebs verwendet. Nach der einschlägigen BGH-Rechtsprechung hätten die Anleger hierauf vom Berater explizit hingewiesen werden müssen, egal, ob dies eine Bank oder ein freier Anlageberater war. In den uns bekannten Fällen ist dies regelmäßig nicht geschehen, weshalb schon allein deshalb Schadensersatzansprüche bestehen können.

 

Beteiligungen an geschlossenen Fonds sind nach der Rechtsprechung grundsätzlich für die Altersvorsorge und Alterssicherung ungeeignet, außerdem handelt es sich nach Ansicht vieler Gerichte um eine hochspekulative Anlage, die das Totalverlustrisiko bereits in sich trägt.

 

Auf diese weitreichende Befugnisse der finanzierenden Banken und die daraus resultierenden Risiken hätten aber die Berater hinweisen müssen.

 

Viele Anleger hatten in den Beratungen den Eindruck gewonnen, daß es sich bei einem Schiffsfonds m eine sichere Sache handeln würde. Die Anleger wurden nicht über die lange Kapitalbindung aufgeklärt, und die meisten wissen auch nicht, daß die Fondsgesellschaft bereits ausgeschüttete Gelder wieder zurückfordern kann.

 

Was können Sie tun?

 

Gerade die jüngere Entwicklung in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) und auch der Oberlandes- und Landgerichte hat enorm verbesserte Möglichkeiten geschaffen, den Anlageberater bzw. die beratende Bank auf Schadensersatz in Anspruch zu nehmen. So kann bereits der Umstand, dass der Anleger vor dem Beitritt nicht über die konkrete Höhe der Provisionen des Beraters bzw. des Beratungsunternehmens aufgeklärt wurde, zu einer Haftung wegen fehlerhafter Anlageberatung führen.

 

Es gibt darüber hinaus zahlreiche andere Ansatzpunkte, über die die Anleger nicht korrekt aufgeklärt worden sind.

 

Von Monat zu Monat steigt daher das Risiko, daß die Kapitalanleger am Ende ganz leer ausgehen.

 

Vorgeschlagene Sanierungskonzepte sollten die Anleger gut prüfen, bevor sie schlechtes Geld dem guten hinterherwerfen.

  

Bevor das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist, sollten Sie handeln! Lassen Sie Schadensersatzansprüche gegen Ihre Berater prüfen, bevor es zu spät ist!

 

Unsere Fachanwaltskanzlei ist bereits in zahlreichen Fällen gegen die Berater beauftragt. Wir beraten Sie gerne hierzu!