Cyber-War - Deutschland im Internetkrieg? Bundesregierung plant Abwehrzentrum gegen Cyberkriminalität, um sich zu schützen

Internet, IT und Telekommunikation
10.03.2011943 Mal gelesen
Stellen Sie sich vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Harmlos? Oder Krieg mit anderen Waffen im Internet? Die Regierung bereitet sich mit neuen Abwehrmaßnahmen gegen Angriffe vor - so Bundeskriminalamt-Präsident Jörg Ziercke im NDR-Interview & eine Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums.

"Angriff aus dem Internet, wie Online-Täter uns bedrohen" (NDR), lautet die am 10. März 2011 im Ersten ausgestrahlte Reportage. 

Es läuft dem Betrachter kalt den Rücken herunter, wenn die Bedrohungen und Attacken der Cyber-Täter anhand realer Fälle gezeigt werden.

Wer nur eine Sekunde darüber nachdenkt, dass unser gesamtes System im Grunde in der Hand von Computern ist, braucht dazu noch nicht einmal einen Film ansehen: Atomkraftwerke, Banktransaktionen, Bahn, Flugverkehr, sind nur einige Bereiche, die von Computern gesteuert werden. Durch Cyber-Angriffe könnte also der Alltag lahmgelegt werden.

Kann gesetzlich oder politisch gegen die Bedrohung vorgegangen werden? Das Bundesmininisterium des Innern hat am 23.02.2011 in seiner Pressemitteilung "Bundesregierung beschließt Sicherheitsstrategie für den Cyber-Raum" den Aufbau eines Nationalen Cyber-Abwehrzentrums angekündigt.

In der eingangs genannten NDR-Reportage vom 10.03.2011 erklärt der Präsident des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, persönlich im Interview, dass die Regierung ein Cyber-Abwehrzentrum zum Schutz der Bundesregierung selbst plant. Außerdem solle eine weitere Abwehreinrichtung gegen Cyberkriminalität sowie gegen internationale Online-Angriffe geplant werden. 


Cyber-Krieg kann staatliche Kriegsführung mit Mitteln der Informationstechnologie sein.

Die Schwierigkeit: Bei Cyber-Angriffen ist der Täter unsichtbar. Schon am 5. Februar 2011 berichtete die Zeitung "Die Welt" in dem Beitrag

"De Maizière warnt vor Cyber-War
Fremde Geheimdienste attackieren Deutschland"

dass Thomas De Maizière (zum damaligen Zeitpunkt Bundesinnenminister, nun als Nachfolger von zu Guttenberg Bundesverteidigungsminister) im Gespräch mit  der Zeitung berichtete, das deutsche Regierungsnetz werde täglich vier- bis fünfmal angegriffen.  "Dabei gehen wir, ohne es sicher beweisen zu können, von der Beteiligung von Nachrichtendiensten anderer Länder aus", sagte De Maizière in dem Gespräch mit der Zeitung. Das Bedrohungsszenario bleibt nicht ohne erhebliche Folgen.

Denn so erklärte de Maizière in dem Gespräch mit der Zeitung "Die Welt" , dass sich manche Widerstände gegen die geplante "Superpolizei" (bestehend aus Bundeskriminalamt und Bundespolizei), "längst in Luft aufgelöst" hätten.

Stellen Sie sich vor, es ist Cyber-Krieg, und keiner kennt den Angreifer. Das Internet zeigt seine dunkle Seite.

Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin Amrei Viola Wienen
Anwaltskanzlei Wienen, Kanzlei für Medien & Wirtschaft
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