Erneute Online-Banking-Betrugswelle | Update 2021

BGH liest den Banken die Leviten
09.04.2021168 Mal gelesen
Durch die Betrugswelle im Jahr 2021 werden Online-Banking-Accounts mithilfe unterschiedlicher Verfahren, wie dem Phishing- oder Pharming-Angriff, gehackt.

 

Online-Banking-Betrugswelle

Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen das Online-Banking für die nötigen Bankgeschäfte. Dies ist sehr praktisch und zudem auch über das Smartphone überall möglich. Leider kommt es vermehrt vor, dass Cyberkriminelle das Verhalten dieser Nutzer ausnutzen, indem sie sich bemühen, an deren Zugangsdaten zu kommen und dadurch gewisse Geldsummen abheben. Diese Betrugswelle ist im Jahr 2021 ein ganz großes Thema.

 

Was für Möglichkeiten stehen dem Betrüger zu?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mit denen die Online-Banking-Accounts gehackt werden können und der Betrug durchgeführt werden kann. Die bekanntesten Verfahren sind hierbei das Phishing und das Pharming.

Das Phishing ist ein versuchter Identitätsdiebstahl. Hier arbeitet der Täter mit gefälschten E-Mails oder Webseiten, die dem Design der Banken gleichen. Die Nutzer sollen hierbei selbst ihre Zugangsdaten eingeben, die folglich die Betrüger erhalten. 

Beim Pharming-Angriff sieht es etwas anders aus. Hier sollen Viren dafür sorgen, dass den Nutzern die falsche Webseite angezeigt wird und das, obwohl sie die richtige Adresse angegeben haben. Des Weiteren können durch diese Viren auch die Kontonummern der Empfänger von Überweisungen in die Kontonummern der Betrüger umgewandelt werden. Der Verbraucher wird nicht einmal durch die personalisierte TAN, die bei Überweisungen abgefragt wird, ausreichend geschützt.

Was ist in einem solchen Fall zu beachten?

Der Verbraucher kann solch einen Online-Banking-Betrug leider nur sehr schwer erkennen. In den meisten Fällen macht er sich erst bei Feststellung fehlender Beträge auf dem Konto bemerkbar, wobei auch diese häufig nicht sofort angezeigt werden.

Sie sollten also besonders vorsichtig sein, wenn Sie außerhalb IhrerBankgeschäfte zur Eingabe von TAN und persönlichen Daten oder auch zum Öffnen von weiteren Fenstern aufgefordert werden. Hierbei besteht nämlich die Gefahr, dass es sich um einen Phishing-Angriff handelt. Des Weiteren sollten Sie alle kleinen Änderungen gegenüber Ihrer normalen Bank-Website hinterfragen und nicht vergessen, die Kontonummern aufmerksam zu überprüfen. Bei Änderungen oder Auffälligkeiten sollten Sie sich umgehend an Ihre Bank wenden.

Sollten Sie trotz aller Vorsorgemaßnahmen dennoch von einem Cyberkriminellen im Online-Banking betrogen worden sein, so ist es ratsam schnell zu handeln. Informieren Sie umgehend einen Rechtsanwalt. Dieser kann das Geld bei der Empfängerbank sicherstellen. In einigen Fällen bietet es sich an, das Konto und den Bereich des Online-Bankings zu sperren. Prüfen Sie Ihre Kontoauszüge auf Unregelmäßigkeiten, um zu sehen, ob bereits Abbuchungen vorgenommen wurden. Letztlich sollten Sie sich auch bei der Polizei melden.

Rechtslage - gegenüberstehende Ansprüche 

Was für Rechte haben Sie, wenn Sie aufgrund des Online-Banking-Betrugs beachtliche Geldbeträge verloren haben?

Wenn ein Dritter Zugang zu ihrem Konto erlangt und Überweisungen durchführt, die nicht autorisiert wurden, dürfen Sie von ihrer Bank grundsätzlich die Erstattung dieser Beträge verlangen (vgl. § 675u BGB). Dazu müssen Sie Ihrer Bank lediglich versichern, dass die Überweisung durch einen unberechtigten Dritten erfolgte und nicht durch Sie selbst.

Auch die Banken haben das Recht auf Schadensersatz, wenn der Betroffene die nötige Sorgfaltspflicht missachtet hat (§ 675v BGB).

Suchen Sie Hilfe bei Online-Banking Betrügen?

Die beiden oben genannten Ansprüche treffen in Ihrem Fall ebenfalls aufeinander? Wenn dies der Fall sein sollte, ist auf die Hilfe eines qualifizierten Rechtsanwalts nicht zu verzichten. Für den Fall, dass Sie durch solch einem Online-Banking-Betrug benachteiligt wurden, steht Ihnen Herr Rechtsanwalt Kaufmann stets zur Seite. Nehmen Sie zu uns Kontakt auf, wir helfen Ihnen gerne weiter. 

 

Quellen

https://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?nid=jnachr-JUNA210300873&wt_mc=pushservice&cmsuri=/juris/de/nachrichten/zeigenachricht.jsp

https://rechtsanwaltkaufmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht/schadensersatz-gegen-die-bank-bei-betrug-im-online-banking