CFB Fonds 168 Twins 2 - Wurden Anleger getäuscht?

CFB Fonds 168 Twins 2 - Wurden Anleger getäuscht?
20.06.2014466 Mal gelesen
Falschberatung durch Dresdner Bank und Prospektfehler

Fast 59 Mio. € Eigenkapital haben Kunden der Dresdner Bank AG im Jahr 2008 in den CFB Fonds 168 Twins 2 investiert. Sie beteiligten sich damit an der MS "Nedlloyd Marita" und der MS "Maersk Nottingham", zwei 2.556 TEU Vollcontainerschiffen der Sub-Panamax-Klasse. Die im Jahr 2002 bestellten und um den Jahreswechsel 2003/2004 ausgelieferten Schiffe gehörten zuvor dem CFB-Fonds 146, der die Schiffe laut Prospekt für jeweils rund 27,5 Mio. USD erworben hatte. An den CFB Fonds 168 wurden die zwischenzeitlich rund vier Jahre alten Schiffe, wie dem Fondsprospekt zu entnehmen ist, für 41,75 Mio. USD verkauft.

Ein Gewinn von 162,5% für den veräußernden Fonds, der nur dadurch möglich wurde, dass die Schiffspreise sich 2007 in einer Hochphase befanden. Für den verkaufenden Fonds und seine Anleger ein Bombengeschäft. Auch die Commerzbank-Tochter CFB profitierte davon in Form von satten Vergütungen für die Neuauflage des Fonds. Ebenso die Dresdner Bank, die für den Vertrieb des Fonds hohe Provisionen eingenommen hat.

Schiffe überteuert eingekauft

Der Prospekt des CFB-Fonds 146 warb die Anleger mit den "historisch niedrigen Niveau der Einstandspreise für Containerschiffsneubauten". Davon, das sich die Schiffspreise im Jahr 2007, als der CFB Fonds 168 Twins 2 sie erwarb, in einer Phase historisch hoher Preise befand, ist im Prospekt nicht die Rede. Vielmehr wird ein Wertgutachten zitiert, in dem die Kaufpreise der Schiffe als "marktgerecht bis günstig" bezeichnet wurden.

Was den Anlegern verschwiegen wurde: Der Schiffskaufpreis orientiert sich im Wesentlichen an der zum Kaufzeitpunkt erzielbaren Charterraten. In den Jahren 2003 - 2008 war ein weit überdurchschnittlicher, völlig außergewöhnlicher Anstieg der Charterraten und damit auch der Schiffspreise zu verzeichnen. Die Charterraten sind im Herbst 2008 nicht zuletzt infolge des sich aufgrund der zahlreichen Bestellungen neuer Containerschiffe bereits lange vorher abzeichnenden drastischen Überangebots an Transportkapazitäten stark und nachhaltig eingebrochen. Diese Entwicklung war sowohl in der Fachpresse, als auch in der Wirtschaftspresse bereits seit Ende 2005 vorhergesagt worden. Hierauf wurden die Anleger vor der Zeichnung nicht hingewiesen.

Heute befinden sich die Charterraten auf einem im Vergleich zu den Boom-Jahren 2003 - 2008 vergleichsweise niedrigen Niveau. Daher fallen die Chartereinahmen nach dem Auslaufen der Festcharter auch deutlich niedriger aus.

Da der Kaufpreis auf der Grundlage hoher Charterraten ermittelt wurde, stellte der Kauf des Schiffes faktische eine Spekulation auf nachhaltig hohe Chartereinnahmen dar. Den Anlegern verschwiegen wurde, dass die fallenden Chartereinnahmen für das Jahr 2008 bereits seit Herbst 2005 vorhergesagt wurden. Fallende Charterraten werden angesichts der hohen Kosten für Zins und Tilgung (zur Finanzierung des hohen Kaufpreises mussten hohe Darlehen aufgenommen werden) hingegen schnell die Zahlungsunfähigkeit der Schiffe zur Folge haben und damit den Verlust des Anlegerkapitals.

Bemerkenswerte Aussage eines Bankberaters

In einer kürzlich vor dem Landgericht Frankfurt durchgeführten Beweisaufnahme bestätigte ein ehemaliger Berater der Dresdner Bank unter anderem, dass er über den Schiffsmarkt keine Informationen gehabt hätte. Auch über die Presseveröffentlichungen, die bereits seit 2005 einen Rückgang der Charterraten ab 2008 vorhergesagt haben, habe er keine Kenntnisse gehabt.

Wurden Anleger getäuscht?

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Anleger des CFB-Fonds 168, die ja langfristig investieren wollten, über die im langfristigen Vergleich tatsächlich weit überdurchschnittlichen Schiffskaufpreise getäuscht wurden. Auch wurden ihnen wesentliche Marktinformationen vorenthalten. Nicht nur, dass ihnen die prognostizierte rückläufige Entwicklung von Charterraten und Schiffskaufpreisen nicht mitgeteilt wurde, auch Informationen über die historische Entwicklung der Schiffskaufpreise, denen der - im langfristigen Vergleich - hohe Kaufpreis zu entnehmen gewesen wäre, finden sich im Prospekt nicht.

Schadenersatzansprüche gegen die Commerzbank AG

Anlegern des CFB Fonds 168 Twins 2 stehen aus diesen und anderen Gründen nach unserer Auffassung Schadenersatzansprüche zu. Mehr Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage auf der CFB Fonds 168 Seite.

Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
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