MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2: MPC Schiffsfonds Anleger sollen nachschießen

Aktien Fonds Anlegerschutz
02.07.2012388 Mal gelesen
An gleicher Stelle hatten wir bereits über die in Schieflage geratenen MPC Reefer Flottenfonds 1 und MPC Reefer Flottenfonds 2 berichtet. Wie die Fondszeitung in deren aktuellen Ausgabe berichtet, sollen nun die Anleger mittels „freiwillig“ deklarierter Nachschusszahlungen zur Sanierung der beiden MPC Capital Schiffsfonds herangezogen werden. Die ohnehin schon von Hiobsbotschaften geplagten Schiffsfondsanleger der beiden in wirtschaftlich unsicherem Fahrwasser manövrierenden MPC Reefer Flottenfonds 1 und MPC Reefer Flottenfonds 2 müsssen nun mit empfindlichen Kapitaleinschnitten rechnen.

MPC Reefer Flottenfonds 1 wird zum Sanierungsfall

2006 hatte MPC Capital den in 14 Kühlschiffe (reefer) investierenden Dachfonds aufgelegt. Zu dem seinerzeit mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 404.333.000,00 € initiierten  MPC Reefer Flottenfonds 1 zählen die nachfolgenden Kühlschiffe: Lombok Strait, Luzon Strait, Comoros Stream, Polarstream, Polarlight, Elsebeth, Emerald, Elvira, Esmeralda, Timor Stream, Southern Bay, Eastern Bay, Santa Maria und Santa Lucia.
Wie das Fondstelegramm weiter berichtet, machen den unter der Flagge des Reeders Seatrade fahrenden MPC Fondsschiffen vor allem der schwächende Reefer Markt und die damit einhergehenden sinkenden Einnahmen zu schaffen. Darüber hinaus leidet auch der MPC Reefer Flottenfonds 1 unter zum Teil in Japanischen Yen aufgenommenen Fremdwährungsdarlehen sowie den damit einhergehenden Wechselkursschwankungen sowie hohen Reparatur- und Instandhaltungskosten.

Gläubigerbank HSH Nordbank erhöht Druck auf MPC Reefer Flottenfonds 1

Laut Angaben der Fondszeitung erhöhte nun die den maroden MPC Schiffsfonds bis dato mittels Krediten über Wasser haltende HSH Nordbank den Druck auf MPC Capital, die Schiffsfondsanleger mittels einer Kapitalerhöhung an der unausweichlich gewordenen Sanierung des MPC Reefer Flottenfonds 1 zu beteiligen.
Wie die Fondszeitung weiter berichtet, werden die Schiffsfondsanleger des MPC Capital Reefer Flottenfonds 1 im August erfahren, in welcher Höhe sie sich an den als "freiweillig" deklarierten Nachschusszahlungen beteiligen sollen.

Auch MPC Reefer Flottenfonds 2 benötigt zur Rettung dringend frisches Kapital

Nicht besser steht auch der dessen Anlegern Sorgen bereitende und 2006 seitens MPC Capital aufgelegte Dachfonds MPC Reefer Flottenfonds 2 dar. Zu dem seinerzeit mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 248.090.000,00 € initiierten MPC Schiffsfonds zählen die nachfolgend aufgeführten und ebenfalls unter der Flagge des Reeders Seatrade fahrenden Kühlschiffe: Mexian Mermaid, Atlantic Mermaid, Buzzard Bay, Coral Mermaid, Caribbean Mermaid, Eagle Bay, Falcon Bay, Fortuna Bay, Hawk Bay, Pacific Mermaid, Prince of Seas, Prince of Tides, Prince of Waves sowie Tasman Mermaid.
Wie die Fondszeitung berichtet, ist auch der unter dem Einbruch auf dem Reefer Markt sowie unter hohen Verbindlichkeiten und Instandhaltungskosten leidende MPC Reefer Flottenfonds 2 zum Sanierungsfall geworden. Laut Fondszeitung werden die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 2 im Laufe dieses Monats erfahren, wie hoch der auch hier als "freiwillig" bezeichnete Sanierungsbeitrag im Einzelfall ausfallen wird.

MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2: Ernüchternde Bilanz für SchiffsfondsAnleger


Unabhängig davon, ob die seitens MPC Capital vorgestellten Sanierungskonzepte die mehrheitliche Zustimmung der Schiffsfonds Anleger finden werden, fällt die bisherige Bilanz für die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 und des MPC Reefer Flottenfonds 2 bislang verheerend aus: So warten die MPC Reefer Flottenfonds 1 Anleger bereits seit 2008 auf vermeintlich sicher gewähnte Ausschüttungen.
Nicht viel besser stellt sich die Situation für die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 2 dar. Zwar erhielten die MPC Reefer Flottenfonds 2 Anleger im Jahr 2008 noch 3 %. Doch seit 2009 warten auch die Zeichner dieses MPC Schiffsfonds vergebens auf Ausschüttungen.

MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2: Bei Scheitern des Sanierungskonzeptes droht Anlegern Totalverlust

Doch sowohl für die Anleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 als auch für die Zeichner des MPC Reefer Flottenfonds 2 könnte es noch schlimmer kommen: Gelingt des den MPC Capital Schiffsfonds Initiatoren nämlich nicht, die MPC Reefer Flottenfonds 1 und MPC Reefer Flottenfonds 2 Anleger mehrheitlich an der geplanten Kapitalerhöhung zu beteiligen, droht auch dem MPC Reefer Flottenfonds 1 und dem MPC Reefer Flottenfonds 2 der Gang vor das zuständige Insolvenzgericht. Für die Anleger der betroffenen MPC Reefer Flottenfonds würde dies dann  zwangsläufig den Totalverlust der ihrerseits gezeichneten Einlage bedeuten.

Schiffsfonds-Krise: Nachschusszahlungen für Schiffsfonds-Anleger keine Seltenheit

Um die in finanziell unruhigem Fahrwasser manövrierenden Fondsschiffe überhaupt noch retten zu können, verständigen sich  zahlreiche Schiffsfonds Initiatoren bzw. Reedereien mit den Gläubigerbanken auf Sanierungskonzepte. Den Preis für die vermeintliche Rettung der in Schräglage geratenen Fondsschiffe zahlen dabei stets die unzähligen Schiffsfondsanleger: Neben Ausschüttungsstopps oder sogar Ausschüttungsrückforderungen werden sie dabei oftmals mittels Nachschussforderungen zur Kasse gebeten. Nicht selten werden die ohnehin schon Leid geprüften Schiffsfonds-Anleger dabei  vor die "Wahl" gestellt: Entweder die Schiffsfondsanleger stimmen den oftmals als "freiwillig" deklarierten Nachschussforderungen zu oder sie verweigern sich dem seitens Schiffsfonds Initiatoren nicht selten als letzten Ausweg zur Rettung der maroden Fondsschiffe propagierten Sanierungskonzept. Schiffsfonds-Anlegern, die den Nachschussforderungen kritisch oder ablehnend gegenüberstehen, werden in diesem Zusammenhang die Konsequenzen einer solchen Haltung unmissverständlich dargelegt: Erteilen die Schiffsfonds-Anleger nämlich der geplanten auf Nachschuss- oder Ausschüttungsrückforderungen basierenden Sanierung der Fondsschiffe keine Zustimmung, müssen sie - so der meist unverhohlene Tenor der Schiffsfonds Initiatoren Rundschreiben - mit der naheliegenden Insolvenz der Schiffsgesellschaften und dem damit für die Anleger oftmals einhergehenden Verlust der kompletten Einlage rechnen.


Schiffsfonds-Krise: Nachschusszahlungen sowie Ausschüttungsrückforderungen nicht unumkehrbar

Schiffsfondsanleger, die seitens des Insolvenzverwalters oder der Schiffsfonds Initiatoren bzw. der Fondsgesellschaft Ausschüttungsrückforderungen  erhalten haben, sind in rechtlicher Hinsichtlich nicht schutzlos gestellt. Gleiches gilt in den Fällen, in denen Schiffsfondsanleger zur Sanierung der in wirtschaftliche Schräglage geratenen Fondsschiffe zu Nachschusszahlungen aufgefordert worden sind.
Schiffsfondsanleger, die von Ausschüttungsrückforderungen oder Nachschussaufforderungen betroffen sind, sollten umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerecht spezialisierten Rechtsanwalts in Anspruch nehmen und mögliche in Betracht kommende Abwehrmaßnahmen umfassend überprüfen zu lassen.

MPC Capital Schiffsfonds Anleger nicht schutzlos gestellt


Betroffene MPC Capital Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.
Sollten betroffene MPC Capital - Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht, gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung, zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.


Vertrieb von Schiffsfondsoftmals über Banken und Sparkassen


Recherchen unserer Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen  Schiffsfonds über Banken und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Schiffsfonds-Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Schiffsfonds-Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.

Was können betroffene MPC Capital Schiffsfonds-Anleger jetzt tun?


Geschädigte Anleger problematischer MPC Capital Schiffsfonds  sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen.