MPC Reefer Flottenfonds 1 und 2 geraten in Schräglage: Anlegern drohen Verluste

Aktien Fonds Anlegerschutz
10.02.2012778 Mal gelesen
Über die derzeit nach wie vor anhaltende Krise geschlossener Schiffsfondsbeteiligungen und die sich hieraus für tausende von Schiffsfonds-Anlegern ergebenden und oftmals gravierenden Folgen hatten wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Das Überangebot an Frachterschiffen, die fehlende Kapazitätsauslastung sowie hohe Betriebskosten sind dabei nur einige Probleme, mit denen die oftmals in Existenz bedrohende Tiefen zu sinken drohenden Schiffsfonds zu kämpfen haben. Gerät ein Schiffsfonds – wie unlängst die MPC Capital Reefer Flotte 1 und 2 - dann noch in die Wechselkursfalle der zur Liquiditätssicherung aufgenommenen und in japanischen Yen lautenden Fremdwährungsdarlehen, drohen den Anlegern zum Teil hohe Verluste.

Über die derzeit nach wie vor anhaltende Krise geschlossener Schiffsfondsbeteiligungen und die sich hieraus für tausende von Schiffsfonds-Anlegern ergebenden und oftmals gravierenden Folgen hatten wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Das Überangebot an Frachterschiffen, die fehlende  Kapazitätsauslastung sowie hohe Betriebskosten sind dabei nur einige Probleme, mit denen die oftmals in Existenz bedrohende Tiefen zu sinken drohenden Schiffsfonds zu kämpfen haben. Gerät ein Schiffsfonds - wie unlängst die MPC Capital Reefer Flotte 1 und 2 - dann noch in die Wechselkursfalle der zur Liquiditätssicherung aufgenommenen und in japanischen Yen lautenden Fremdwährungsdarlehen, drohen den Anlegern zum Teil hohe Verluste.

 

MPC Reefer Flottenfonds 1 steckt in Zahlungsschwierigkeiten

 

Die Gründe für die wirtschaftliche Talfahrt des 2006 seitens des Emissionshauses MPCCapital aufgelegten und in Kühlschiffe (reefer) investierenden geschlossenen SchiffsfondsMPC Reefer Flotte 1 sind vielseitig : Zum leidet der MPC Capital Schiffsfonds unter der auch im neuen Jahr nach wir vor schwächelnden Marktlage im Bereich  konventioneller Kühlschiffe. Zum anderen kämpft der MPC Reefer Flotte 1 mit den Auswirkungen des seinerzeit zu vermeintlich günstigen Konditionen aufgenommenen und auf Japanische Yen lautenden Fremdwährungsdarlehens. Infolge des im Verhältnis zum Euro stark angestiegenen Japanischen Yen haben sich die Konditionen für die Rückführung des Fremdwährungskredites deutlich zu Ungunsten des Schiffsfonds verschlechtert: Mangels hinreichender Auslastung und fehlender Einnahmen ist der ins Straucheln geratene MPC Capital-Schiffsfonds derzeit noch nicht einmal mehr in der Lage, die laufenden Tilgungsleistungen zu erbringen.

 

Poolratengarantie für MPC Schiffsfonds ausgelaufen

 

Die ohnehin bereits angespannte wirtschaftliche Lage des MPC Capital Reefer Flottenfonds 1 wird darüber hinaus noch dahingehend erschwert, dass die so genannte Poolraten - oder Betriebskostengarantie vergangenes Jahr ausgelaufen ist. Mittels der für 5 Jahre festgelegten und seitens des Charterers Seatrade gesicherten Poolratengarantie konnten die Schiffsfondsanleger des MPC Reefer Flottenfonds 1 mit einer jährlich auszuzahlenden Mindestausschüttung sowie einer schnelleren Entschuldung der insgesamt 14 Kühlschiffe rechnen.

 

Finanzierungszusage für MPC Flottenfonds Reefer 1 steht aus

 

Weiteres Ungemach droht den MPC Capital Flottenfondsanlegern seitens der ursprünglich die Liquidität des Schiffsfonds mittels Darlehen gesicherten HSH Nordbank. Trotz derzeit noch laufender Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung des MPC Capital Schiffsfonds und HSH, hat letztere bereits verlautbaren lassen, die in zwei Jahren anstehende Anschlussfinanzierung nicht weiter übernehmen zu wollen.

 

Folge für die MPC Capital Flottenfonds Reefer 1 Anleger: Neben dem Verzicht auf sicher geglaubte Ausschüttungen dürfte ihnen bei weiter anhaltender finanzieller Schräglage des MPC Capital Flottenfonds in Kürze eine Aufforderung zu Nachschusszahlungen bevorstehen.

 

Schwesternfonds MPC-Fonds Reefer Flotte 2 finanziell angeschlagen

 

Auch der 2007 seitens MPC Capital aufgelegte Schiffsfonds MPC-Fonds Reefer Flotte 2 steckt in einer finanziellen Schieflage. Die Ursachen unterscheiden sich dabei kaum von dem ein Jahr älteren MPC Reefer Flotte 1.

Ähnlich wie im MPC Reefer Flotte 1 laufen auch im MPC-Fonds Reefer Flotte 2 Verhandlungen mit der derzeit den MPC Capital Schiffsfonds finanziell noch über Wasser haltenden  Nord LB. Geht deren Geduld mit dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Schiffsfonds zur Neige, werden auch die MPC Capital Anleger dieses Schiffsfonds mit Nachschussforderungen rechnen müssen.

 

Haftung für falsche Beratung

 

Sollten Schiffsfonds-Anleger von Ihrem Anlageberater oder von Ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht, gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung, zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.
In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Verkauf von geschlossenen Fonds die Rückvergütungsgebühren offenlegen muss. Deshalb kann im Fall der Zahlung von versteckt geflossenen Innenprovisionen (Kick-back) und mangelnder Information hierüber der Anleger verlangen, so gestellt zu werden, als hätte er die Beteiligung nicht geschlossen.