Golden Gate GmbH ist insolvent - Hilfe für Anleger

Golden Gate GmbH ist insolvent - Hilfe für Anleger
03.10.2014480 Mal gelesen
Das Immobilienunternehmen Golden Gate GmbH ist zahlungsunfähig und wird beim Amtsgericht München den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen. Der Antrag betrifft derzeit ausschließlich die Golden Gate GmbH und nicht deren Tochtergesellschaften.

Immobilienunternehmen plante den Ausbau von Standorten von Bundeswehrkrankenhäusern - Projekte in Leipzig und Ambach floppten. Anleger hoffen auf Sanierung.

 

Ralph Sauer, Fachanwalt für Handels und Gesellschaftsrecht und als Insolvenzverwalter deutschlandweit tätig: "Die Gerüchte gab es schon lange, immerhin hatte Geschäftsführer Uwe Rampold schon bei Zeiten erklärt, er würde die Anleihe zur Not aus der eigenen Tasche tilgen. So etwas spricht selten für eine gute wirtschaftliche Lage eines Unternehmens!"

Nun ist aber alles klar und die Insolvenzantragstellung hat es quasi öffentlich gemacht: Golden Gate GmbH ist überschuldet und zahlungsunfähig. Rampold selbst hat mit sofortiger Wirkung alle Ämter niedergelegt. Nachfolger ist Hans Volkert Volckens, seines Zeichens Geschäftsführender Gesellschafter der Immobilis Trust GmbH. Seine Beratungsfirma hat sich auf die Sanierung von Baugesellschaften und Immobilienfonds spezialisiert.

Ob beide Parteien Hand in Hand arbeiten werden mag angezweifelt werden. Aus Volckens Ausführungen lassen sich durchaus zukünftige Ansprüche an seinen Vorgänger ableiten. Dieser soll zu Gunsten der Anleihegläubiger eine Patronatserklärung abgegeben haben.

 

Die Anleger hatten vor drei Jahren Millionen investiert - zum 11. Oktober 2014 wird diese Unternehmensanleihe fällig, - knapp 32 Millionen Euro müssten bezahlt werden.

Als Ursache für den Niedergang machen Experten das Bundeswehrkrankenhaus in Leipzig aus, Pläne für eine Fachklinik konnten nicht realisiert werden, das Gelände wird aktuell nicht genutzt - das neue Nutzungskonzept braucht Zeit, die man letzten Endes nicht hatte. Auch ein ähnliches Projekt in Ambach konnte nicht realisiert werden.

Rampold selbst will der Sanierung offensichtlich nicht im Wege stehen und habe deshalb seine Ämter niedergelegt. Grundsätzlich problematisch; Die Immobilien der GmbH sind ohne Nutzung quasi wertlos. Durch einen Verkauf können keine nennenswerten Löcher gestopft werden. Rechtsanwalt Sauer: "Es bleibt zu hoffen, dass die neue Geschäftsführung eine reale Chance zur Sanierung erhält". Es stellt sich allerdings die Frage, wie man den bereits gescheiterten Projekten neues Leben einhauchen will. Die jetzt angestrebte hohe wirtschaftliche Plausibilität habe es dann ja offensichtlich vor der Insolvenz nicht gegeben.

Sofern dem Insolvenzantrag in Eigenverwaltung stattgegeben wird, wird seitens des Gerichts ein vorläufiger Sachwalter bestellt und nach Abstimmung mit diesem wird die neue Geschäftsführung der Golden Gate GmbH einen Insolvenzplan erarbeiten.

Der Insolvenzplan soll eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens ermöglichen und so den Schaden der Gläubiger eingrenzen.

Außerdem soll ein Gläubigerausschuss zur angemessenen Vertretung der Gläubiger in diesem Verfahren bestellt werden.  

Vor diesem Hintergrund sollte ein insolvenzrechtlich erfahrener, unabhängiger Vertreter die Interessen der Gläubiger wahrnehmen um derart Einfluss auf das Insolvenzverfahren nehmen zu können, dass die Geschäftsführung und der vorläufige Insolvenzverwalter das für die Gläubiger bestmögliche Vorgehen wählen.  


Wer Forderungen an insolvente Unternehmen hat oder von Insolvenzanfechtung betroffen ist, für den hat Rechtsanwalt Sauer unter www.forderungsanmeldung-im-insolvenzverfahren.de Informationen zum Thema Insolvenz zusammen gestellt.