Missbrauchsrisiken bei VoIP-Anschlüssen können teuer werden

Internet, IT und Telekommunikation
18.01.2010 1286 Mal gelesen
Lücken in der Absicherung von VoIP-Telefonanschlüssen erlauben die missbräuchliche Verwendung durch unberechtigte Dritte. Der Kunde wird dann unberechtigt mit den Verbindungsentgelten belastet. Hier gilt es gegenüber dem Telekommunikationsanbieter nachzufassen.

Viele Telekommunikationsanbieter offerieren sogenannte DSL-Komplettanschlüsse, bei denen neben einer DSL-Flatrate für den Zugang zum Internet eine Telefon-Flatrate (meist beschränkt auf Anrufe ins deutsche Festnetz) in einer monatlichen Pauschale enthalten sind. Als Technik für die Telefonie wird VoIP (Voice-over-IP; "Sprachtelefonie über das Internet") eingesetzt. Bei den monatlichen Abrechnungen treten zum Beispiel durch Anrufe in die Mobilfunknetze oder zu Sonderrufnummern Mehrkosten gegenüber der Pauschale auf. Dann kann der Telefonanteil der monatlichen Abrechnungen auch mal dreistellig werden. Nun ist es in mehreren Fällen dazu gekommen, dass von Kunden vierstellige Summen für VoIP-Telefonate gefordert wurden, obwohl der Kunde sein Telefonieverhalten gegenüber dem Vormonat nicht verändert hat. Doch die Hotline des Telekommunikationsanbieter trägt nicht zur Aufklärung bei. Der Kunde wird mit einer Forderung konfrontiert, die er sich schon technisch nicht erklären kann.

Hier ist vom Telekommunikationsanbieter zur weiteren Ermittlung ein Einzelverbindungsnachweis für sämtliche zugeteilte Rufnummern zu fordern. In den beanstandeten Fällen hatte sich mehr als einmal herausgestellt, dass dem Kunden weitere VoIP-Rufnummern zugeteilt waren, von denen er nichts wusste. Über diese wurde dann zu hohen Minutenpreise insbesondere 0900-Telefonate von unbekannten Dritten geführt. Dieser Missbrauch ist auf Lücken in der technischen Absicherungen der Telekommunikationsanbieter für die VoIP-Anschlüsse gegen Missbrauch zurückzuführen. Es gilt hier also als Kunde nachzufassen!

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