Besonders fatal ist dieses Ergebnis für Bereiche wie Online-Banking oder Business-Portalen. Denn die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei 99% der untersuchten Seiten vertrauliche Informationen trotz der Verschlüsselung nicht sicher sind.
Und das ganze funktioniert so. Die ursprüngliche Verbindung läuft unverschlüsselt ab. Ein "Man in the Middle (MiM) schaltet sich an geeigneter Stelle dazwischen und kann damit jeden https-Link, der vom Server zurück kommt, wieder in einen http-Link umwandeln und damit die Verbindung zwischen ihm und dem Nutzer unverschlüsselt halten.
Einen Mechanismus, der vor diesem Problem schütz gibt es zwar, jedoch benutzen ihn die wenigsten. Dieser Mechanismus mit dem Namen http Strict Transport Security (HSTS) ermöglicht es dem Server den Browser zu zwingen, ausschließlich https-Links zu schicken. Die Analyse hat ergeben, dass in Deutschland weniger als 0,1% ihre Websites mit dieser Technik schützen.
Solange HSTS nicht standartgemäß zum Einsatz kommt, sollten Unternehmen die jegliches Risko verhindern wollen, Laptops und Homeoffice-PCs ihrer Mitarbeiter per VPN ins Unternehmens-LAN zwingen. Und von der Nutzung der Internetbrowser Internet Explorer 9 und 10 ist ebenfalls abzuraten, da diese Versionen HSTS nicht unterstützen.
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