Apple, ihre E-Book-Preise und das US-Kartellamt

Internet, IT und Telekommunikation
17.04.2012259 Mal gelesen
Apple hat mal wieder Ärger am Hals: Dem Unternehmen wird vorgeworfen, massive Preisabsprachen mit der Buchbranche getroffen zu haben, mit der Folge, dass das amerikanische Justizministerium eine Kartellrechtsklage eingereicht hat. Ein paar Verlage haben sich bereits auf einen Vergleich geeinigt, jedoch wollen Apple und zwei weitere Verlagshäuser so einfach nicht aufgeben.

Der US-Justizminister Eric Holder erklärte:

 

"Wir sind der Überzeugung, dass die Kunden als Folge dieser Vereinbarung für populäre Titel Millionen Dollar zu viel gezahlt haben."

 

Zum Start von Apples E-Book-Plattform im Frühjahr 2010 hatten einigen Verlage zu einem Preis-Modell gewechselt, bei dem im US-Markt sie und nicht die Händler den Preis bestimmen durften. Allerdings wurde durch diesen Wechsel vor allem für das US-Kartellamt die Vermutung begründet, dass dem Wechsel verbotene Absprachen vorausgingen. Bereits der Online-Einzelhändler Amazon musste sich damals der Buchbranche beugen. Sollten jetzt die Preise für E-Books bei Amazon als Folge der Klage wieder freigegeben werden, wird dies wohl dazu führen, dass Verbraucher noch schneller zu digitalen Angeboten wechseln und die deutlich höheren Preise für gedruckte Bücher so kaum noch zu halten sein. Im Ergebnis könnte die Klage erhebliche Auswirkungen auf das Preissystem im US-Markt haben und die Verlage finanziell unter Druck setzen. Der Umsatz an E-Books hat sich in den letzten Jahren enorm gesteigert. Die große Buchhandelskette Borders ging sogar deswegen Pleite.

 

Des Weiteren haben die Generalstaatsanwälte von 16 US-Bundesstaaten eine eigene Klage in Texas eingereicht. Die Generalstaatsanwälte wollen  mit der Klage erreichen, dass die Kunden entschädigt werden. Sie bezifferten den Schaden durch Preisabsprachen auf mehr als 100 Millionen Dollar (76 Millionen Euro).

 

Zuletzt ermittelt sogar die Europäische Kommission seit Dezember 2011 offiziell gegen mehrere Verlage und Apple. Der Verdacht lautet hier ebenfalls auf Kartellbildung. Es wurden bereits einige Vorschläge für eine Einigung gemacht und eine Entscheidung wird in Kürze erwartet.

 

Im Ergebnis geht es um viel Geld: Das Unternehmen Apple bekommt nämlich 30 Prozent vom Verkaufspreis eines E-Books.

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