Künstler Jan Delay kritisiert Abzocke der Anschlussinhaber durch Abmahnanwälte der Musikindustrie

Internet, IT und Telekommunikation
28.11.2011 338 Mal gelesen
Der in Hamburg lebende Musiker Jan Delay geht mit der Musikindustrie hart ins Gericht: Er prangert die überzogenen Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen über Tauschbörsen im Internet an.

Bereits seit vielen Jahren weisen wir darauf hin, dass Anschlussinhaber massenweise abgemahnt werden, weil sie urheberrechtlich geschützte Musik/Videos illegal über Tauschbörsen im Internet verbreitet werden sollen. Nachdem sich mittlerweile Verbraucherschützer sowie die Bundesjustizministerin dieser Ansicht angeschlossen haben, kommt nun auch Kritik seitens der Künstler der jeweiligen Werke.

Der Musiker Jan Delay weist auf seiner Seite bei Facebook in einem am 23.11.2011 geposteten Beitrag darauf hin, dass es im vergangenen Jahr 800.000 Abmahnungen wegen illegaler Downloads gegeben haben soll. Nachfolgend schreibt er wörtlich: "windige anwälte beschäftigen billiglöhner, die den ganzen tag nix anderes tun als ip-adressen von illegalen saugern aufzuschreiben um diese mit einem bußgeldbescheid von durchschnittlich 1500 euro abzumahnen und mit Gerichtsverfahren zu drohen falls nicht gezahlt wird. heraus kommt das stolze sümmchen von 1,2 Milliarden (!!), welches unter den anwälten und den plattenfirmen gesplittet wird. die künstler sehen davon nix! ." Delay spricht sich für ein gerechteres System aus.

Allerdings sollte man auch bezüglich der Musikalben von Jan Delay vorsichtig sein. Denn bei einer urheberrechtswidrigen Nutzung seiner Werke über Tauschbörsen muss ebenfalls mit einer Abmahnung durch die Musikindustrie gerechnet werden.

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