WhatsApp wegen Datenschutzproblemen kritisiert

Datenschutzrecht
04.02.20131082 Mal gelesen
Die beliebte SMS-Ersatz App WhatsApp steht in Kritik wegen eines Datenschutzproblems. Behörden in Kanada und den Niederlanden bemängeln, dass WhatsApp auf die Adressbücher von Smartphones zugreift. Nur Apple-Kunden können dieses Verfahren mittlerweile umgehen.

Kanadische und niederländische Behörden haben den Erfindern des Messenger-Dienstes vorgeworfen, dass sie gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen. WhatsApp zwinge seine Nutzer dazu, ihr gesamtes Adressbuch offenzulegen. Dies verstößt jedoch gegen das niederländische und kanadische Recht. Nur Nutzer, die die aktuelle Version (iOS) besitzen, können Kontakte einzeln aus ihrem Adressbuch markieren. WhatsApp versichert den Behörden jedoch, weiter an dem Datenschutz ihrer App zu arbeiten.

 

Ebenso steht WhatsApp in der Kritik, da es mit einer App namens WhatsApp Sniffer möglich ist, empfangene und versendete Nachrichten mitzulesen. Dies wurde möglich, durch einen Fehler von WhatsApp: Die Software gab die Nachrichten den Nutzern unverschlüsselt weiter. Daraufhin versuchte WhatsApp seine Nachrichten zu verschlüsseln, allerdings ist nicht bekannt, welche Technik sie dabei verwendet haben.

 

Die App ist somit aber lange noch nicht sicher. Accounts lassen sich mit einer freizugänglichen Software knacken. Der einzige Punkt ist, dass der jeweilige Nutzer diese App in einem öffentlichen WLAN verwenden muss.

 

Für diesen Eingriff muss lediglich bei iOS-Geräten die MAC-Adresse herausgefunden werden und bei Android-Handys die Seriennummer (IMEI). Nun ist es einfach, aus diesen vorhandenen Daten, ein Anmeldepasswort für den WhatsApp-Server herauszubekommen.

 

Es stellt sich die Frage, ob man weiter dazu bereit ist, diese SMS-Ersatz-App zu nutzen, obwohl eine große Sicherheitslücke besteht, oder ob man lieber zu einem normalen Nachrichtensystem wechselt. Wer nicht auf WhatsApp verzichten möchte, sollte die App nur in gut geschützten Drahtlosnetzwerken nutzen.

  

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