Conti Saphir, Selenit und Nordcapital Bulkerflotte 1 – Reederei Korea Line beantragt Gläubigerschutz

Wirtschaft und Gewerbe
31.01.20111656 Mal gelesen
Reederei Korea Line beantragt Gläubigerschutz, Folgen für Schiffsfonds

Eine Krise neuen Ausmaßes trifft die Frachtschiffbranche: der Reederei-Riese Korea Line, der zweitgrößte südkoreanische Betreiber von Massengutfrachtern (Bulker), ist zahlungsunfähig und nach Medienberichten zufolge belaufen sich die Schulden auf ca. 1,48 Mrd. Euro. Dies trifft aber nicht nur das Unternehmen der Korea Line selbst, sondern auch einige deutsche Schiffsfonds, deren Frachter an die Korea Line verchartert wurden. Denn, nimmt das Gericht in Seoul das Insolvenzverfahren an, so müsste die Korea Line ihre Schulden gegenüber den Gläubigern nicht mehr begleichen, dies bedeutet, dass sie auch ihre Charterraten nicht mehr bezahlen müsste. Dies würde aber dazu führen, dass die Schiffsfonds ihre Bankkredite nicht mehr tilgen könnten, da ihnen die Einnahmen aus den Charterverträgen fehlen würden und im schlimmsten Fall würden die Anleger ihr eingesetztes Kapital ganz verlieren.

Namentlich von diesen Ereignissen betroffen sind die Emissionshäuser Conti und Nordcapital. Nordcapital hatte 2008 seinen geschlossenen Schiffsfonds Bulkerflotte 1 aufgelegt, der ein Investitionsvolumen von 500 Mio. Dollar besitzt. Der Fonds von Nordcapital Bulkerflotte 1 vercharterte gleich sieben seiner neun Schiffe an Korea Line, weswegen die Anleger des Nordcapital Fonds am härtesten getroffen werden. Conti hingegen hat zwei Bulker an die Korea Line für sieben Jahre verchartert. Anleger investierten insgesamt 13 Mio. Euro in den Schiffsfonds Conti Saphir und 12,9 Mio. Euro in den Conti Selenit.

Welche genauen Auswirkungen die Insolvenz der Korea Line auf die Fonds von Nordcapital und Conti haben wird, lässt sich noch nicht genau sagen. Auch wenn die Geschäftsführung von Conti und Nordcapital noch optimistisch in die Zukunft schaut, so sind Verluste der Anleger von Nordcapitals Fonds Bulkerflotte 1 und der zwei Conti-Fonds Selenit und Saphir vorprogrammiert.

Anleger, die in diese Fonds der Emissionshäuser Nordcapital und Conti investiert haben, sollten um dem Risiko weiterer Verluste zu entgehen, ihre Schadensersatzansprüche von einem im Kapitalanlagerecht tätigen Rechtsanwalt überprüfen lassen. Wurden Anleger von den Anlageberatern falsch oder nur unzureichend über die Risiken eines Schiffsfonds aufgeklärt, vor allem dem Risiko eines Totalverlusts der Einlage, dann können gegen diese Schadensersatzansprüche bestehen. Eine andere Möglichkeit der Entstehung solcher Ansprüche ist, wenn zwischen den Beratern und den Emissionshäusern eine Provision geflossen ist, sogenannte kick-backs, die dem Anleger verschwiegen wurde. Anleger der Fonds Bulkerflotte 1 von Nordcapital und Conti Saphir und Conti Selenit sollten allerdings eine mögliche Verjährung ihrer Ansprüche beachten, da bei Eintritt der Verjährung die Ansprüche gegen die Anlagevermittler nicht mehr durchgesetzt werden können.

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.dr-stoll-kollegen.de/aktuelle-faelle/conti-saphir-selenit-und-nordcapital-bulkerflotte-1-schiffsfonds-not-–-reederei-korea-line-beantragt