Risiko durch Hacker-Angriffe beim Online-Banking | Update 2023

Kann Online Banking gehackt werden? Wie kann ich mich schützen?
28.03.2023222 Mal gelesen
Die Gefahr, beim Online-Banking und Mobile Banking gehackt zu werden, wird unterschätzt – Wie kann ich mich schützen in 2023?

Das ist der beste Schutz gegen Hacker-Angriffe auf Online- und Mobile Banking

Überweisungen, Kontostand und Daueraufträge bequem von zu Hause oder gar unterwegs aus zu verwalten, ist ein Komfort, auf den die wenigsten Bankkunden heutzutage noch verzichten möchten. Das ist nachvollziehbar, die enorme Verbreitung und die Selbstverständlichkeit von Online- und Mobile Banking suggerieren jedoch eine größere Sicherheit vor Hacker-Angriffen, als tatsächlich besteht. Grundsätzlich gilt nämlich, dass jedes Computersystem gehackt werden kann. Für jede Sicherheitsvorrichtung gibt es Hacker, die bereits an deren Überwindung arbeiten. Um sich erfolgreich zu schützen, muss man zunächst die Gefahren des Online-Bankings überhaupt kennen.

 

Gibt es einen absoluten Schutz vor Hackern beim Online-Banking?

Fest steht, dass Online-Banking gehackt werden kann. Hacker nutzen dafür verschiedene Techniken wie Phishing-E-Mails, Malware und Keylogger, um Zugriff auf Bankdaten zu erhalten. Die gestohlenen Daten werden dann entweder im Darknet verkauft oder direkt verwendet, um das betroffene Konto zu plündern. 

 

Die Sicherheit der bereitgestellten Zahlungssysteme liegt zunächst einmal in der Verantwortung der Banken bzw. Zahlungsdienstleister. Wenn ein nicht autorisierter Zahlungsvorgang stattfindet, hat der Nutzer das Recht, gemäß § 675u BGB eine Rückerstattung zu verlangen. 

 

Um einen Anspruch auf Rückerstattung wegen nicht autorisierter Zahlungen zu haben, müssen jedoch gewisse Sorgfaltspflichten beachtet werden. Dazu gehört das unverzügliche Melden verdächtiger Kontobewegungen oder Kontaktversuche. 

 

Die Zahlungsdienstleister berufen sich erfahrungsgemäß darauf, dass ihr System den aktuellen sicherheitstechnischen Standards entspricht und dass ein erfolgreicher Hacker-Angriff nur aufgrund eines Fehlverhaltens des Kunden möglich war.

 

Es ist daher wichtig, sich der potenziellen Gefahren beim Online-Banking bewusst zu sein und geeignete Maßnahmen zum Schutz der eigenen Bankdaten zu ergreifen. 

 

Die häufigsten Methoden der Online-Banking-Hacker im Überblick

Es gibt zahlreiche Methoden, auf die Hacker zurückgreifen können, um an die Daten der Nutzer zu gelangen. Eine Möglichkeit besteht darin, Malware auf dem Computer des Nutzers zu installieren, um Tastatureingaben aufzuzeichnen oder Daten abzufangen, indem Verbindungsabbrüche vortäuscht werden. Außerdem können Nutzer auf täuschend echte, aber manipulierte Bank-Websites geleitet werden (Pharming) oder der Zahlungsverkehr technisch manipuliert werden (Man-in-the-Middle-Angriffe). 

 

Die größte Schwachstelle, der menschliche Nutzer, wird beim Social Engineering ausgenutzt. Hierbei manipulieren Hacker die Nutzer dazu, sensible Informationen preiszugeben. Typische Manipulationstechniken sind Phishing- und Vishing-Angriffe, bei denen die Nutzer per E-Mail oder Telefon dazu gebracht werden, ihre Zugangsdaten zu verraten oder Transaktionen zu autorisieren. Weder Firewalls noch Antivirus-Programme können vor diesen Angriffen schützen.

 

Der beste Schutz vor Hackern bei Online- und Mobile Banking

Genau wie man seine Girokarte nicht zusammen mit der PIN am selben Ort aufbewahren sollte, müssen Nutzer auch beim Online-Banking Maßnahmen ergreifen, um das eigene Konto zu schützen. Dazu gehören die Verwendung von PIN, Fingerabdrucksensor oder biometrischer Gesichtserkennung auf dem Smartphone, um unbefugten Zugriff zu vermeiden. 

Es gibt auch weitere Schutzmaßnahmen, die beim Online-Banking helfen können. Dazu zählen die Verwendung eines einzigartigen Benutzernamens und eines starken Passworts, gegebenenfalls eines Passwort-Managers, sowie die Installation der neuesten Firmware auf Smartphone, Computer und Router.

 

Um sich vor Angriffen auf das Online-Banking zu schützen, sollte auch eine Antivirus-Software auf dem Computer und - wenn möglich - auf dem Smartphone installiert werden.

Besonders misstrauisch sollten Nutzer bei E-Mails sein, die angeblich von ihrer Bank stammen, aber Rechtschreibfehler oder kryptische Absender aufweisen. Es sollten keine Links aus E-Mails oder SMS benutzt werden, um auf die Online-Banking-Website zu gelangen.

 

Beim Mobile-Banking sollte ausschließlich die offizielle Banking-App aus dem App-Store verwendet und diese stets aktuell gehalten werden. Der Zugriff auf das Online- und Mobile-Banking über öffentliche WLANs sollte vermieden und wenn möglich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Ein Überweisungslimit einzurichten, kann den Verlust großer Summen verhindern, falls der Online-Banking-Zugang gehackt wird.

 

Wenn es bei der Bank einen Sicherheitsfehler gab und der Nutzer keine sensiblen Daten herausgegeben hat, besteht in der Regel ein Rückerstattungsanspruch gegen die Bank, wenn der Fehler außerhalb der Sphäre des Nutzers auftrat.

 

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Dieser Artikel ist stark vereinfacht und dient lediglich zu Informationszwecken. Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt ist zu empfehlen! 

 

 

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Quellen:

https://www.test.de/Girokonto-im-Test-5069390-5137686/

 

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Online-Banking-Online-Shopping-und-mobil-bezahlen/Online-Banking/Gefahren-und-Sicherheitsrisiken/gefahren-und-sicherheitsrisiken_node.html

 

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Online-Banking-Online-Shopping-und-mobil-bezahlen/Online-Banking/Mobile-Banking/mobile-banking_node.html

 

https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2015/fa_bj_1508_online_banking.html;jsessionid=88EB1437ABA2C70F705BB9EEEAC1807E.2_cid500#doc7849760bodyText6

 

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/fakesms-zu-onlinebanking-steuerbescheid-und-gerichtsvollziehern-67038

 

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lgkoblenz-3o37821-onlinebanking-betrug-sorgfaltspflichten-bankkunden-bank-muss-schaden-nicht-ersetzen/

 

Foto von CardMapr.nl gefunden auf Unsplash