Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP?

Rechtsanwalt Arzthaftungsrecht
29.06.201742 Mal gelesen
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie erleiden einen Bandscheibenvorfall und Ihnen wird zur Operation geraten.

Ein Fallbeispiel 

 

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie erleiden einen Bandscheibenvorfall und Ihnen wird zur Operation geraten. Diese zögern Sie aufgrund von Unsicherheit jahrelang hinaus, lassen sich dann dennoch operativ behandeln. Es folgen aufgrund unterschiedlicher Komplikationen weitere Operationen und eine unzureichende Aufklärung über Alternativbehandlung und Risiken. Die Ereignisse führen zur Erwerbsunfähigkeit. Haben Sie im konkreten Fall eine Chance auf Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP? Die folgende Begebenheit beruht auf der Schilderung von Christian Koch, einem Fachanwalt für Medizinrecht.

Bandscheibenvorfall - OP-Marathon bis zur Erwerbsunfähigkeit


Der betreffende Mandant, ein 1975 geborener Angestellter, wurde am 06.09.2010 unter der Diagnose eines schweren Bandscheibenvorfalls mikrochirurgisch operiert. Über seinen stationären Aufenthalt vom 05.10. bis 09.10.2010 existierten lediglich ein Arztbrief und ein OP-Bericht. Notwendige Dokumente zum postoperativen Verlauf lagen nicht vor. Im Dezember traten beim Mandanten erneut starke Rückenschmerzen auf, eine zweite Operation mit der Diagnose Rezidiv-Bandscheibenvorfall erfolgte am 24.01.2017. Auch bei dieser wurde wenig Wert auf umfassende Dokumentation gelegt, es lag lediglich ein Operationsbericht vor. Nach der stationären Behandlung schwoll der Wundbereich erheblich an, aus der Rückennarbe trat Liquor aus. Hier stellt sich bereits die Frage über Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP.


Es folgten weitere Operationen, erneute Entzündungen der Wunde sowie die Gabe diverser Antibiotika. Hierbei ließ sich nicht nachweisen, welche intravenös oder oral verabreicht wurden.
Während eines stationären Aufenthaltes vom 13. bis 21.08.2012 erfolgte letztendlich eine Stabilisierung des betreffenden Bereichs mit Cage und der Anwendung eines Schraubenstabsystems. Laut Mandant wäre die Aufklärung über die Chancen und Risiken konservativer Behandlungsmöglichkeiten nicht erfolgt. Besteht also Hoffnung auf eine Zahlung von Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP? Übrigens: Bis zum heutigen Tag ist der betreffende Mandant nun erwerbsunfähig.
 

Die Chance auf Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP


Wie hoch fällt der Zahlungsbetrag von Schmerzensgeld nach fehlerhafter Rücken-OP im geschilderten Fall aus? Das Krankenhaus in Werne hat sich verpflichtet, einen Abfindungsbetrag in Höhe von 9.000 Euro sowie außergerichtliche Rechtsanwaltsgebühren zu zahlen.

 

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