Karlie Group GmbH: Umfassendes Refinanzierungskonzept zunächst gescheitert

Karlie Group GmbH: Umfassendes Refinanzierungskonzept zunächst gescheitert
03.03.2016200 Mal gelesen
Das geplante Konzept zur langfristigen Finanzierung der Unternehmensgruppe konnte nicht umgesetzt werden. Die Karlie Group GmbH schließt auch das Geschäftsjahr 2015 mit einem Verlust ab.

Erneut schlechte Nachrichten für die Gläubiger der im Jahre 2013 begebenen Anleihe der Karlie Group GmbH (WKN A1TNG9 / ISIN DE000A1TNG90). Wie die Gesellschaft mitgeteilt hat, ist es nicht gelungen, das geplante Konzept zur langfristigen Finanzierung der Unternehmensgruppe umzusetzen.

Auch die weiteren Informationen der Geschäftsleitung können nicht zur Beruhigung der Anleger beitragen. So teilte die Gesellschaft mit, dass die Karlie Group GmbH auch das Geschäftsjahr 2015 mit einem Verlust abschließen wird. Die Geschäftsführung rechnet derzeit mit einem negativen EBITDA zwischen 1,5 und 2. Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr hofft die Karlie Group GmbH jedoch, den Umsatzrückgang zum Stillstand zu bringen, den sie im Geschäftsjahr 2015 hinnehmen musste. Ein positives Ergebnis erwartet die Geschäftsführung erst wieder für das Geschäftsjahr 2017. Diese Entwicklung ist für die Gläubiger der Anleihe auch deswegen besonders misslich, weil das Management der Karlie Group GmbH mitgeteilt hat, dass die schlechte Geschäftsentwicklung die schnelle Umsetzung der geplanten Restrukturierung behindere.

Erfreulich für die Anleger ist allenfalls, dass es der Karlie Group GmbH gelungen ist, sich zumindest mit einigen Banken über eine Verlängerung bestehender Kredite zu einigen. Probleme bereitete der Karlie Group GmbH wohl die Finanzierung der Tochtergesellschaft Karlie Flamingo GmbH. Bei dieser Gesellschaft waren die Kreditverbindlichkeiten bei den Banken eigentlich zum Jahresende 2015 ausgelaufen. Aufgrund einer Vereinbarung mit den Banken liefen die Kredite wohl während der laufenden Verhandlungen weiter. Bei einem Scheitern der Verhandlungen wäre die Tochtergesellschaft wohl zahlungsunfähig gewesen. Dies ist durch eine Einigung mit den bisher finanzierenden Banken verhindert worden. Die Banken haben nach Angaben der Gesellschaft zugesagt, die bestehenden Kredite bis Ende 2017 zu verlängern. Zudem sollen sich einige Kreditinstitute bereit erklärt haben, die Kreditlinie um 1 Mio. Euro zu erhöhen. Dies war wohl nur möglich, weil sich die Privat Equity Gesellschaft Perusa, die Gesellschafterin und Gläubigerin der Karlie Group GmbH ist, entschlossen hat, über eine Kapitalerhöhung erneut 2,8 Mio. Euro in die Gesellschaft zu investieren.

Für die Anleger bleibt nun abzuwarten, ob es der Geschäftsführung der Karlie Group GmbH gelingen wird, die angekündigten Gespräche über die langfristige Finanzierung der Gesellschaft in diesem Jahr erfolgreich zu führen.

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