Kreditinstitute sind erfindungsreich, wenn es darum geht, die Produkte zu beschreiben, die sie ihren Kunden verkaufen. Die Anlagestrategien heißen zum Beispiel "Wachstum", "Chance" oder ähnlich. Damit verschleiern die Geldhäuser aber die Risiken, entschied nun das Oberlandesgericht Stuttgart am 18.12.2013 (Az. 9 U 52/13). Darüber hat die Süddeutsche Zeitung am 15.01.2014 berichtet.
Das OLG hat die Commerzbank verurteilt, einem Kunden einen Verlust von 44.453 Euro plus Zinsen zu ersetzen. Die Geldanlage war in die Strategie "Wachstum" eingestuft worden. Dieser Begriff habe das Risiko nicht genügend deutlich gemacht, so die Richter. Die Entscheidung hat Grundsatzcharakter. Denn in der Vergangenheit wurde vielen Bankkunden - unter Verwendung missverständlicher und verharmlosender Ausdrücke - zu Anlagestrategien und Portfolios angeraten, die nicht zum Wissensstand des Anlegers und seiner Risikobereitschaft passen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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