Lebenslanges Stadionverbot in Niedersachsen?

Strafrecht und Justizvollzug
29.02.2012357 Mal gelesen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert lebenslange Stadionverbote und härtere Strafen, um gewaltbereite Fußballfans unter Kontrolle zu kriegen.

Unter dem Begriff "Reflex" ist eine unwillkürliche, d.h. nicht durch den Willen kontrollierbare, rasche und gleichartige Reaktion eines Organismus auf einen bestimmten Reiz zu verstehen.

Einem solchen Reflex unterliegen regelmäßig die Vertreter von Politik und Polizei, wenn es um die innere Sicherheit und die öffentliche Ordnung geht.

 

Dabei ist es ausdiskutiert, dass insbesondere höhere Strafen keinen Abschreckungseffekt haben. Gewaltbereite Randalierer werden sich davon kaum abhalten lassen. Denn Gruppenkonformität, -anerkennung und -druck sind regelmäßig stärkere Antriebskräfte, als das Androhen von Strafen.

Da es sich bei diesen Forderungen allerdings - wie gesagt - um einen Reflex handelt, darf man Nachdenken nicht erwarten.

 

Die dpa zitiert aus einem Positionspapier des niedersächsischen Landesverbandes der DPolG:

"Wer die Masse der friedlichen Fans für das Ausleben seiner Gewaltgelüste missbraucht, muss notfalls ein lebenslanges Stadionverbot erhalten."

 

Inzwischen hat Anfang Februar eine Anhörung vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages stattgefunden, bei dem dieses Thema ebenfalls angesprochen worden ist.

Der Innenminister für Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier von der CDU hat auch noch einmal das Thema des Gesichtsscanners auf die Agenda gesetzt.

 

Bei so vielen Reflexen bleibt mir auch nur noch ein Reflex,

 

http://www.amnestypolizei.de/aktuell/taxonomy/term/49

 

obwohl es sich bei der Forderung einer Kennzeichnungspflicht bei der Polizei nicht um einen Reflex, sondern um eine wohlüberlegte und gut begründete Forderung handelt.

 

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