Der Abgas Skandal verursacht hohe Schäden: VW muss mit Klage der Händler rechnen

Anlegerrecht Investor
19.09.2017134 Mal gelesen

VW-Händler wollen Verluste ausgleichen

 

Die Händler des VW-Konzerns spüren die Folgen des Skandals deutlich in ihren Kassen. Der Autobauer weigert sich jedoch vehement, für Verluste zu zahlen. Deshalb erwägen die Händler jetzt gerichtliche Schritte.

"Bei uns haben sich einige Händler gemeldet, die wegen der Dieselaffäre gerichtlich vorgehen wollen", so ein Vertreter von Baum, Reiter & Collegen. Die über viele Jahre dauernde Täuschung des Herstellers bringt nun Leasingrückläufer in den Handel. Diese sind mit Mängeln behaftet, deshalb werden sie wahrscheinlich nur mit einem hohen Verlust wieder zu veräußern sein. Dazu kommen noch zusätzlich der Wertverlust bei den Vorführwagen und die Verkaufseinbußen. Einer der betroffenen Volkswagen-Händler schilderte dies der Automobilwoche. Seiner Meinung nach entsprechen die 900.000 Dollar, die die amerikanischen Autohändler bekamen, der jährlichen durchschnittlichen Belastung eines Händlers in Deutschland.

 

VW-Sammelklage wäre wirksamer

Wegen eventueller Repressalien durch den Volkswagen-Konzern rät unsere Kanzlei den Autohändlern nur dann zur selbständigen Klage, wenn der Audi- und VW-Partnerverband untätig bleibt. In diesem sind die Händler organisiert. Jedoch werden sich einige nicht mehr lange in Geduld üben. Das Klagen bringe laut einem Händler zwar Risiken, aber eventuell doch gewisse Entschädigungen. Allerdings wäre eine VW-Sammelklage eher erfolgreicher als ein Einzelvorgehen.

 

Schadenersatz für Volkswagen-Aktionäre bereits eingeklagt

Bis zum heutigen Tag zahlt VW nur den vom Dieselskandal betroffenen Händlern und Kunden in Nordamerika Entschädigungsleistungen. Die Europäer gehen leer aus. Der Konzern argumentiert, ihnen sei kein Schaden entstanden. Allerdings bearbeiten in Deutschland mittlerweile zahlreiche Gerichte Klagen von Firmen- und Privatkunden. Zudem gibt es eine Klage auf Schadenersatz für Volkswagen-Aktionäre. Diese haben die Anleger wegen der Kursverluste eingereicht, die durch den Abgasskandal verursacht wurden. Sie fordern insgesamt mehrere Milliarden Euro. Allein in den USA hat VW bereits über 20 Milliarden Euro für Entschädigungen, Strafen, Rückkaufaktionen und Umrüstungen aufgebracht. Der Schadenersatz für Volkswagen-Aktionäre könnte ähnlich hoch werden.

 

Weitere Informationen unter https://www.vw-verhandlung.de/ sowie unter https://baum-reiter.de/vw-sammelklage