Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG gerät in Schieflage

Kapitalanlagerecht
09.09.2014384 Mal gelesen
Gelockt von hohen Renditeaussichten und der Investition in vermeintlich sichere Infrastrukturanlagen haben sich bundesweit ca. 8000 Zeichner an dem Infrastrukturfonds Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 GmbH & Co. KG beteiligt. Wie das Portal GoMoPa in dessen Artikel vom 04.09.2014 berichtet, war den in Finanzgeschäften oftmals wenig erfahrenen Kunden dabei nicht bewusst, dass sie mit der Zeichnung lediglich Rechte an Gewinnbeteiligungen erwarben. Das seinerzeit in die vermittelnden Banken und Sparkassen gesetzte Vertrauen müssen die Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG Anleger jetzt teuer bezahlen. Nachdem der Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG seit seiner Auflage im Jahre 2007 – den aktuellen Geschäftsberichten zufolge - noch nicht einmal ansatzweise die in ihn gesetzten Renditeerwartungen erfüllen konnte, drohen den Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG jetzt hohe Verluste.

Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG: Kompliziertes Fondskonstrukt


Wie das Portal GoMoPa weiter berichtet, besteht die Besonderheit des 2007 aufgelegten Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG darin, dass  die Zeichner über einen Treuhänder Anteile an einer Beteiligungsgesellschaft erwarben, deren eigentlicher Wert zu 100 % aus Genussrechten besteht.
Recherchen unserer bereits eine Vielzahl von Macquarie Infrastrukturfonds Zeichnern vertretenen Kanzlei zufolge, konnten sich die knapp 8.000 Anleger ab einem Zeichnungskapital von ? 20.000,- an dem laut Zweitmarkt.de indirekt in Unternehmen aus dem Bereich Infrastruktur in verschiedenen europäischen Ländern investierenden Infrastrukturfonds Macquarie Nr. 3 beteiligen. Dem GoMoPa Bericht zufolge wurden dabei zunächst mittels der bei den Anlegern eingesammten Gelder Genussrechte erworben, die anschließend über eine luxemburgischen Firma - einer Tochterfirma der Macquarie Bank (Macquarie Europe Limited) - verwertet wurden. Die hieraus resultierenden Veräußerungsgewinne flossen  sodann in einen Zielfonds - Macquarie European Infrastructure Fund II L.P. (MEIF2), der seinerseits Beteiligungen an Gesellschaften besitzt, welche in Unternehmen der Infrastrukturentwicklung investieren.

Exkurs: Definition Infrastruktur


Laut Gablers Wirtschaftslexikon bezeichnet man unter dem Begriff Infrastruktur die Grundausstattung einer Volkswirtschaft mit Einrichtungen, die zum volkswirtschaftlichen Kapitalstock gerechnet werden können, die aber für die private Wirtschaftstätigkeit den Charakter von Vorleistungen haben.
Nach der in Gablers Wirtschaftslexikon nachzulesenden Definition sind klassische Beispiele hierfür Verkehrsnetze (Straßen, Schienen- und Wasserwege) sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Energie, Wasser, Kommunikationsnetze), ohne deren Existenz eine privatwirtschaftliche Güterproduktion oder Leistungserstellung nicht oder zumindest nur mit geringerer Effizienz möglich wäre (wirtschaftsnahe Infrastruktur).
Unterschieden wird laut Gablers Wirtschaftslexikon zwischen materieller (Infrastruktur i.e.S.), immaterieller (Humankapital in Form von Bildungs-, Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen) und institutioneller (Rechts-, Wirtschafts- und Sozialordnung) Infrastruktur.


Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG: Finanzmarktkrise bringt Fonds in Schieflage


Die 2007 weltweit einsetzende  Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit einhergehende Niedergang der europäischen Strukturentwicklung machten auch vor dem 2006 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von ? 483.017.000 aufgelegten Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG. nicht Halt.  So lag die Kapitaleinlage des Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG laut der Bilanz 2011 bei lediglich noch ? 428.455.000,-.
Zwar konnten sich die Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG Anleger laut GoMoPa im Jahr 2012 noch über Ausschüttungen in Höhe von ca. ? 17 Millionen freuen. Doch entstammte diese Summe - so der GoMoPa Bericht weiter - nicht - wie ursprünglich vorgesehen - aus Gewinnen des Macquarie Infrastrukturfonds, sondern vielmehr aus dem Anlagevermögen der Fondsgesellschaft.  Die Konsequenz: Da sich das Anlagevermögen - wie oben bereits ausgeführt - zu 100 % aus Genussrechten speist, sank deren Buchwert im Zuge der Kapitalausschüttung von einstmals ? 428 Millionen im Jahr 2011 auf lediglich ? 406 Millionen im Jahr 2012.
Die aktuellen Geschäftsbilanzen des Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG sprechen - so auch die Einschätzung der GoMoPa Autoren - eine deutliche Sprache:
So verschlechterten sich sowohl  der Verlustvortrag als auch der Jahresfehlbetrag des Macquarie InfrastrukturfondsNr. 3 von ? 47,4 Millionen (2011) bzw. - ? 1,6 Millionen (2010) auf ? 49 Millionen (2012) bzw. - ? 1,9 Millionen (2011).


Ausblick:  Zeichnern des Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG drohen Verluste


Für die Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG Anleger bedeutet dies, dass sie sich kurzfristig auf hohe Verluste werden einstellen müssen.  Neben den deutlich unter den Prognosen liegenden Ausschüttungen müssten die 8000  Macquarie Infrastrukturgesellschaft Nr. 3 mbH & Co. KG - Stand heute - einen hohen Anteil ihrer in den Macquarie Infrastrukturfonds investierenden Einlage abschreiben. Der Zweitmarktkurs betrug hier zuletzt noch 54 % (27.08.2014).

Macquarie Infrastrukturfonds Anleger nicht schutzlos gestellt

Betroffene Macquarie Infrastrukturfonds  -Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.
Sollten betroffene Macquarie Infrastrukturfonds  -Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Macquarie Infrastrukturfonds  aufgeklärt worden sein, so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Macquarie Infrastrukturfonds  in Betracht, gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung, zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.
 
 

Vertrieb von  Macquarie Infrastrukturfonds  oftmals über Banken und Sparkassen

 

Recherchen unserer bereits eine Vielzahl geschädigter  Macquarie Infrastrukturfonds  Anleger vertretenen Kanzlei zufolge wurden viele der derzeit notleidend gewordenen geschlossenen  Macquarie Infrastrukturfonds  über Banken (z. Bsp. Dresdner Bank) und Sparkassen vertrieben. Dabei wurden diese Macquarie Infrastrukturfonds  -Beteiligungen oftmals als besonders sichere Anlage empfohlen. Auf Risiken wie Totalverlust wurde regelmäßig nicht hingewiesen. Auch wurde die Höhe der weichen Kosten in den Beratungsgesprächen in der Regel nicht bzw. nicht ausreichend offengelegt. Aufgrund der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichthofes bestehen deshalb gute Chancen für die Macquarie Infrastrukturfonds  -Anleger, Schadensersatzansprüche geltend zu machen.
 
 
 
 
 

Was können betroffene Macquarie Infrastrukturfonds  -Anleger jetzt tun?

 

Geschädigte Anleger problematischer  Macquarie Infrastrukturfonds  sollten in jedem Fall ihre in Betracht kommenden Ansprüche zeitnah durch einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt prüfen lassen.