Transaktion löst Geldwäscheverdacht aus: Konto gesperrt | 2023

Anwalt für Geldwäsche und Verdacht auf Geldwäsche 2023
08.02.2023456 Mal gelesen
Verdacht auf Geldwäsche kann Sperrung und Kündigung des Girokontos nach sich ziehen. Wie Sie sich auch im Jahr 2023 von Verdacht auf Geldwäsche schützen!

Nach Verdacht auf Geldwäsche ist das eigene Girokonto gesperrt - was können Betroffene tun?

Aufgrund von Änderungen der Geldwäschegesetzgebung befürchten Banken Sanktionen, wenn sie ihrer Meldepflicht nicht nachkommen und gehen deshalb restriktiv vor, wenn sich ihnen der Verdacht einer Geldwäsche aufdrängt. Dies führt mitunter dazu, dass Konten von Privat- oder Firmenkunden ohne Grund gesperrt oder sogar gekündigt werden, was in manchem Fall den finanziellen Ruin bedeuten kann.

 

Warum werden Konten aufgrund eines Verdachts gesperrt?

Ursache ist die Umsetzung der EU-Richtlinie 2018/1673 zur strafrechtlichen Bekämpfung der Geldwäsche. Dadurch werden bereits Transaktionen über kleinere Summen von dem Geldwäschebegriff erfasst, sofern sie im Zusammenhang mit einer Straftat stehen. So hat sich das Risiko, wegen Geldwäsche nach § 261 StGB verfolgt zu werden, erhöht. Die Ausweitung des Anwendungsbereichs der Strafnorm führt dazu, dass Verdachtsfälle deutlich häufiger als bisher an die Zentralstelle gemeldet werden. Denn § 43 Geldwäschegesetz sieht vor, dass Kreditinstitute und andere Finanzdienstleister verpflichtet sind, jeden Verdacht auf Geldwäsche an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen zu melden. Um Gelegenheit zu haben, die Erhärtung eines etwaigen Verdachts zu prüfen, wird den Betroffenen das Konto daraufhin gesperrt. Eine solche Sperrung betrifft dabei nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatkunden. Das kann für die Betroffenen mitunter teuer werden.

 

Wie kann ich mich vor einer ungerechtfertigten Kontosperrung schützen?

Besonders hohe Einzahlungen im fünfstelligen Bereich oder Überweisungen aus dem Ausland können den Verdacht auf Geldwäsche hervorrufen. Auch Transaktionen im Zusammenhang mit Kryptowährungen können diesen begründen, da die Herkunft des Geldes bei diesen besonders schwierig zu verfolgen ist. Es können jedoch auch deutlich geringere Summen entsprechende Verdachtsmomente bestärken, dass es sich um Gelder handelt, die aus einer Straftat herrühren.

Wer entsprechende Transaktionen auf das eigene Konto erwartet, sollte sich möglichst mit seiner Bank in Verbindung setzen und sicherstellen, dass die Herkunft des Geldes nachgewiesen werden kann. Zu diesem Zweck sollten Rechnungen und Verträge sicher aufbewahrt werden, um die legale Herkunft des Geldes schnell darlegen zu können.

 

Welche Folgen hat die Sperrung des Kontos?

Eine Kontosperrung führt dazu, dass alle Transaktionen im Zusammenhang mit dem betroffenen Konto eingefroren werden. Das heißt, es können weder Einzahlungen noch Auszahlungen vorgenommen werden. Auch können keine Überweisungen getätigt oder Daueraufträge und Lastschriftverfahren genutzt werden. Das Guthaben bleibt zwar weiterhin auf dem Konto erhalten, jedoch ist dieses in keiner Weise nutzbar. Die Kontosperrung gefährdet die Bonität des Inhabers, da von diesem Konto aus weder ausstehende Rechnungen beglichen noch bestehende Kredite bedient werden können. Daraus kann mitunter ein beträchtlicher finanzieller Schaden entstehen. Auf die Sperrung des Kontos kann zudem die Kündigung des Kontos folgen, was den Betroffenen aufgrund eines vorzunehmenden Anbieterwechsels vor zusätzliche Unannehmlichkeiten und Kosten stellt.

 

Wie erreicht man die Aufhebung der Kontosperrung?

Je länger eine Kontosperrung andauert, desto gravierender sind die Folgen. Um die eigenen Verbindlichkeiten erfüllen zu können, ist ein baldiger Zugriff auf das Guthaben des Kontos oft von essenzieller Bedeutung. Aufgrund dieser Dringlichkeit ist eine rechtliche Unterstützung durch einen Anwalt in solchen Fällen eindrücklich zu empfehlen. Dieser kann mittels eines Antrags auf Erlass einer einstweiligen Verfügung die Aufhebung einer Kontosperrung erwirken.

 

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Quellen zum Geldwäschegesetz

Schwarzgeld weiß gewaschen: Schärfere Regeln im Kampf gegen Geldwäsche - Wer jetzt ins Visier der Fahnder gerät - BÖRSE ONLINE (boerse-online.de)

Bargeld: Einzahlungen über 10.000 Euro nur noch mit Herkunftsnachweis (faz.net)

Geldwäscheverdacht: Banken zeigen Kunden wegen vermeintlicher Steuerhinterziehung an (handwerk.com)

https://rechtsanwaltkaufmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht/verdacht-auf-geldwaesche-kontosperrung-2023