Porsche Cayenne - Was tun nach schriftlicher Ankündigung des Rückrufs?

20.09.2017117 Mal gelesen
Rückruf angekündigt, was tun?

Mit Schreiben vom 15.09.2017 wendet sich die Porsche AG an Käufer des Porsche Cayenne V6 Diesel. In diesem Brief teilt die Porsche AG lapidar mit, dass es zu Unregelmäßigkeiten bei zugekauften Komponenten im Bereich der Motorsteuerung gekommen sei. Man übernehme dafür die Verantwortung und entschuldigt sich bei den Kunden. Dem KBA sei deshalb im Juli 2017 ein Softwareupdate der Motorsteuerung angeboten worden, welches im Rahmen eines Rückrufs umgesetzt werden soll. Dieses Update liege dem KBA nunmehr vor. Sobald die Freigabe erteilt ist, wird es einen Rückruf geben.

Dies ist, soweit ersichtlich, die erste Nachricht der Porsche AG an Cayenne Kunden. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, die zahlreiche Käufer des Porsche Cayenne vertritt und bereits erste Klageverfahren führt, warnt Kunden davor, das Update ohne ein Hinterfragen der Gründe aufspielen zu lassen. Aus dem Schreiben der Porsche AG wird nicht deutlich, warum überhaupt ein Update aufgespielt werden soll. Die Porsche AG lässt ihre Kunden in dem Schreiben im Unklaren darüber, was denn bei den zugekauften Komponenten fehlerhaft sein soll. Es wird lediglich angekündigt, dass es zu einem Rückruf kommt. Trifft das tatsächlich zu, dass er auch Porsche an der Abgasbehandlung der Fahrzeuge manipuliert hat, ist es äußerst fraglich, ob allein ein Update ausreicht, den Mangel zu beheben. Fraglich ist auch, ob durch das Update Nachteile für das Fahrzeug entstehen. In dem Schreiben finden sich dazu keinerlei Ausführungen. Die Käufer des Fahrzeugs werden im Unklaren gelassen. Auf der Internetseite hingegen teilt Porsche mit, dass das Update nur dann freigegeben werde, wenn es keine nachteiligen Auswirkungen habe. Nach Angaben von Porsche drohe in jedem Fall der Entzug der Betriebserlaubnis, wenn das Update nicht durchgeführt werde. Das KBA habe den Rückruf angeordnet.

Den Erwerbern des Porsche Cayenne ist dringend zu empfehlen, das Update nicht ohne weiteres aufspielen zu lassen und rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im eigentlichen VW Abgasskandal haben sich bei zahlreichen Fahrzeugen Probleme nach dem Update gezeigt. So berichten Fahrer von VW-Modellen, dass sich der Spritverbrauch erhöht hat, dass es zu Ausfällen der AGR Ventile und zu weiteren Problemen gekommen ist. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist eine der führenden Kanzleien im Abgasskandal mit mehr als 3.800 Klagen bundesweit und mit mehr als 35.000 Geschädigten. Es wurden auch gegenüber Porschezentren und gegenüber der Porsche AG bereits erste Klage vor verschiedenen Landgerichten eingereicht. Die Erfolgsaussichten sind es sehr gut. Die klagenden Besitzer der Porsche Modelle wollen es nicht hinnehmen, dass ihr Fahrzeug durch ein Update möglicherweise nachteiligen Folgen unterliegt und und pochen deshalb auf eine Rückgabe des Fahrzeugs.

 

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