Der Rückerstattungsanspruch von Online-Casino-Einsätzen

Kündigung von Bausparverträgen
06.04.202150 Mal gelesen
Da Online-Casinos nach deutschem Recht illegal sind, ist es möglich, das verlorene Geld von den Betreiberinnen und Betreibern zurückzufordern.

Der Rückerstattungsanspruch von Online-Casino-Einsätzen

Mit wenigen Ausnahmen sind Online-Glücksspiele in Deutschland untersagt. Viele Seitenbetreiberinnen und Betreiber von Online-Casinos stellen ihren Kundinnen beziehungsweise Kunden dennoch Glücksspiele online zur Verfügung. Doch wie sollte man vorgehen, wenn man durch die illegalen Online-Casinos sehr viel Geld verliert? Hat der Betroffene die Möglichkeit, das Geld zurückfordern?  

 

Duldung der Online-Glücksspiele trotz Verbot

§ 4 Abs. 4 im Glücksspielstaatsvertrag verbietet Online-Glücksspiele in ganz Deutschland. Eine Zusätzliche Regelung dieses Verbots ist in § 284 des Strafgesetzbuches zu finden. Behördlich genehmigte Glücksspiele sowie staatliche Lotterien oder Sportwetten bilden hierbei eine Ausnahme. Da das Glücksspielrecht Sache der Bundesländer ist, sind Online-Glücksspiele in Schleswig-Holstein bei Einhaltung bestimmter Bedingungen gestattet. 

Obwohl Online-Casinos grundsätzlich illegal sind, schaffen es die Betreiberinnen und Betreiber immer wieder, sehr hohe Umsätze zu erzielen. Die zuständigen Behörden dulden nämlich die Online-Glücksspiele unter der Voraussetzung, dass sich die Betreiberinnen und Betreiber an rechtliche Vorgaben halten. Im Sommer des Jahres 2021 sollen Online-Glücksspiele ohnehin deutschlandweit unter den bereits geltenden Duldungsregelungen legalisiert werden.

 

Fallbeispiel Gießen

Dies ist allerdings noch nicht geschehen. Durch ein aktuelles Urteil des Landgerichts in Gießen wird deutlich, dass die Spieler wegen der Illegalität solcher Spiele das Recht dazu haben, Verluste von den Betreiberinnen und Betreibern zurückzufordern.

Dem Spieler wurde im vorliegenden Fall ein Rückerstattungsanspruch der verlorenen Einsätze in Höhe von 12.000 Euro zugesprochen. Dies begründete das Gericht mit dem Fehlen eines Rechtsgrundes. Dadurch, dass die Online-Glücksspiele illegal sind, sei der Vertrag zwischen dem Anbieter und dem Spieler nämlich nichtig. Dies gibt den Spielerinnen und Spielern das Recht, das verlorene Geld zurückzufordern.

Im Ausland erworbene Glücksspiel-Lizenzen oder die gängige behördliche Duldung illegaler Online-Casinos rechtfertigen die Betreiber in einer solchen Situation nicht. 

Oftmals argumentieren die Beklagten damit, dass das bundesweite Verbot in Hinsicht auf das Unionsrecht gegen die Niederlassungsfreiheit für Unternehmen verstoße. Dies wird von den Gerichten jedoch abgestritten.

 

Immer mehr Spieler haben in den Verfahren Erfolg

Das aktuelle Urteil des Landgerichts Gießen stellt keinen Einzelfall dar. Online-Casino Spieler schaffen es immer häufiger, das eingesetzte Geld zurückzuerlangen. In vielen Fällen werden gerichtliche Urteile von den Betreibern gerne vermieden. Stattdessen findet eine Einigung zwischen den Glücksspielfirmen und den Klägerinnen oder Klägern über eine teilweise oder vollständige Rückerstattung der Verluste statt. 

 

Suchen Sie Hilfe bei der Rückerstattung der Verluste?

Dies erscheint zunächst einmal sehr simpel. Leider ist es in der Praxis oftmals sehr umständlich, weshalb die Beauftragung eines qualifizierten Rechtsanwalts notwendig werden könnte. In einem solchen Fall sollten Sie also auf die Hilfe eines Fachanwalts nicht verzichten. Zusammen mit ihm können Sie erfolgreich gegen den Online-Casino Betreiber vorgehen und Ihr verlorenes Geld zurückfordern. Sehr gerne prüft Herr Rechtsanwalt Kaufmann Ihren Fall und zeigt Ihnen alle Ansprüche und Rechte auf, die Ihnen zustehen. Nehmen Sie zu uns Kontakt auf. Wir helfen gerne weiter. 

 

Quellen