Sparfreunde Deutschland eG – Möglichkeiten der Genossenschaftsmitglieder

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12.07.2019147 Mal gelesen
Unternehmen des grauen Kapitalmarkts entdecken zunehmend die Rechtsform der Genossenschaften für sich, um durch unseriöse Geschäftsmodelle an das Geld der Anleger zu kommen. Verbraucherschützer und die Stiftung Warentest warnen schon länger vor unseriösen Anbietern.

Unternehmen des grauen Kapitalmarkts entdecken zunehmend die Rechtsform der Genossenschaften für sich, um durch unseriöse Geschäftsmodelle an das Geld der Anleger zu kommen. Verbraucherschützer und die Stiftung Warentest warnen schon länger vor unseriösen Anbietern.

So warnte die Verbraucherzentrale Hamburg erst im März vor verschiedenen Genossenschaften, u.a. vor der Sparfreunde Deutschland eG. "Finger weg", lautet die klare Empfehlung der Verbraucherzentrale Hamburg. Dies begründet sie u.a. damit, dass die Sparfreunde Deutschland auf ihrer Internetseite mit unrealistischen Renditen von bis zu 12 Prozent wirbt.

Inzwischen zeigt sich, dass die Befürchtungen der Verbraucherschützer wohl berechtigt waren. Mitglieder der Sparfreunde Deutschland eG versuchen offenbar vergeblich, Einsicht in die Geschäftsunterlagen zu erhalten. Zudem werden zugesagte Rückzahlungstermine offenbar nicht eingehalten. Die Internetseite der Sparfreunde Deutschland eG ist derzeit nicht erreichbar - wegen Wartungsarbeiten.

Erste Bedenken kamen schon 2016 beim Prüfungsverband u.a. hinsichtlich hoher Provisionen an die Vertriebspartner für Mitgliederwerbung oder verspäteter Jahresabschlüsse auf. Auch diese Bedenken waren offenbar nicht unbegründet.

"Unseriöse Anbieter machen sich den guten Ruf, den Genossenschaften allgemein haben, zu Nutze, um ihre Geldanlagen an Anleger zu vermitteln. Dabei profitieren sie davon, dass Genossenschaften nicht den strengen Regulierungsvorschriften unterliegen. So müssen Genossenschaften u.a. kein Prospekt vorlegen, in dem die Anleger über die Risiken der Geldanlage aufgeklärt werden", erklärt Rechtsanwalt Ralf Buerger, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Hagen.

Die mangelnde Regulierung und das Vertrauen der Anleger in Genossenschaften ruft zunehmend schwarze Schafe auf den Plan, vor denen Verbraucherschützer warnen. Die Verbraucherzentrale Hamburg äußerte nicht nur bei den Sparfreunden Deutschland ihre Bedenken, sondern auch bei der Protectum Wohnungsbaugenossenschaft eG, der Wohnungsgenossenschaft Grundwerte eG, der GENO Wohnungsbaugenossenschaft eG und der Wohnbaugenossenschaft Nova Sedes.

"Anleger, die sich an Genossenschaften beteiligt haben, sollten wachsam sein und handeln, wenn es zu Zahlungsverzögerungen kommt. Ihnen können hohe Verluste bis hin zum Totalverlust des investierten Geldes entstehen. Um sich vor Verlusten zu schützen, sollten rechtliche Möglichkeiten rechtzeitig genutzt werden", so Rechtsanwalt Buerger.

 

Mehr Informationen: https://genossenschaften.net/