Mit viel Blitzlichtgewitter begann gestern der der zweite Tag des Prozesses der Kleinanleger gegen die Deutsche Telekom. Prominenter und erster Zeuge war Herr Ron Sommer. Ron Sommer war 1995 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Telekom AG. Am gestrigen Vergandlungstag musste er sich detaillierten und teils unangenehmen Fragen der Klägeranwälte stellen. Doch auch auf mehrmaliges Nachfragen konnte Herr Sommer den Klägern nicht den gewünschten Beweis dafür liefern, dass es bereits vor dem Börsengang zu konkreten Verhandlungen mit der Firma VoiceStream gekommen ist. Es gab das ein oder andere unverbindliche Gespräch, unverbindliche Angebote und unverbindliche Due Dilligence, die alle dazu dienten, sich die Firma VoiceStream als Verhandlungspartner aufrecht zu erhalten, aber noch viel zu unkonkret waren, um sie zu veröffentlichen. Das gleiche Procerdere soll zur gleichen Ziet auch mit zahlreichen anderen Telekommunikationsanbietern vollzogen worden sein. Hinsichtlich der einzelnen technischen Abläufe der Verhandlungen verwies Herr Sommer jeweils auf sein Team und die einzelnen Fachleute hierfür im Unternehmen. Als Vorstandsvorsitzender sei er hauptsächlich mit den strategischen Entscheidungen betraut gewesen und dies auch gleichzeitig bei mehreren Projekten. Mit John Stanton, damaliger Chef der Firma Voicestream, hatte er nur in großen zeitlichen Abständen Kontakt, bis sich zeitlich nach dem Börsengang herauskristallisierte, dass die Firma VoiceStream doch von größerem Interesse für die Telekom sei. Erst nach dem 3. Börsengang am 19.06.2000 sei die Entscheidung gefallen, das Unternehmen VoiceStream zu übernehmen. Bleibt abzuwarten, was sein Nachfolger Kai-Uwe Ricke, dazu berichten kann und ob er sich an mehrere Details erinnert. Kai-Uwe Ricke war für heute als Zeuge Nummer zwei in dem Prozess geladen.

15.04.2008
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