Bundesverfassungsgericht
Urt. v. 26.03.2003, Az.: 1 BvR 112/03
Anforderungen an die Aussetzung des Vollzugs eines Gesetzes im verfassungrechtlichen Verfahren durch eine einstweilige Anordnung ; Nichteinbeziehung der für die Verfassungswidrigkeit des angegriffenen Gesetzes vorgetragenen Gründe in die Prüfung des Antrags auf einstweiligen Rechtsschutz; Abwägung der durch die vorläufige Aussetzung des Vollzugs des Beitragssicherungsgesetzes (BSSichG) entstehenden Folgen für das Wohl der Allgemeinheit mit den finanziellen Einbußen pharmazeutischer Unternehmen; Berücksichtigung der erheblichen Bedeutung der Art. 1 Nr. 8, 11 § 2 Beitragssatzsicherungsgesetz (BSSichG) für das System und die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung; Zurückhaltung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) gegenüber der Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers
Bibliographie
- Gericht
- BVerfG
- Datum
- 26.03.2003
- Aktenzeichen
- 1 BvR 112/03
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 2003, 31198
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- [keine Angabe]
Rechtsgrundlagen
- Art. 1 Nr. 8 BSSichG
- Art. 11 § 2 BSSichG
- Art. 12 Abs. 1 GG
- § 130a SGB V
- § 32 BVerfGG
Fundstellen
- BVerfGE 108, 45 - 52
- APR 2003, 74-77
- ApoR 2003, 74-77 (Volltext)
- GuS 2003, 56
- NJW 2003, 2737-2738 (Volltext mit amtl. LS)
- NVwZ 2004, 90 (red. Leitsatz)
- NVwZ 2003, 703 (Pressemitteilung)
Redaktioneller Leitsatz
Die im Rahmen des Verfahrens auf einstweilige Außervollzugsetzung der Art. 1 Nr. 8 und Art. 11 § 2 BSSichG durchzuführende Folgenabwägung hat zum Ergebnis, dass die mit der Aussetzung des Vollzugs der Vorschriften eintretenden Nachteile für das Wohl der Allgemeinheit schwerer wiegen, als die mit der Fortgeltung der Regelungen verbundenen finanziellen Einbußen für pharmazeutische Unternehmen.