Bundesverfassungsgericht
Beschl. v. 03.12.2002, Az.: 2 BvE 3/02
Verletzung der Rechte der CDU/CSU-Fraktion durch den Deutschen Bundestag; Anwendung des Verfahrens St. Laguë/Schepers für die Zusammensetzung der Bundestagsbank im Vermittlungsausschuss
Bibliographie
- Gericht
- BVerfG
- Datum
- 03.12.2002
- Aktenzeichen
- 2 BvE 3/02
- Entscheidungsform
- Beschluss
- Referenz
- WKRS 2002, 25656
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- [keine Angabe]
Rechtsgrundlagen
Verfahrensgegenstand
Das Verfahren über die Anträge
I. im Wege des Organstreitverfahrens festzustellen:
Der Deutsche Bundestag hat Rechte der Antragstellerin aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 in Verbindung mit Art. 40 Abs. 1 Satz 2, Art. 21 Abs. 1, Art. 20 Abs. 2 GG und Art. 77 Abs. 2 GG verletzt, indem sein Beschluss vom 30. Oktober 2002 (Plenarprotokoll 15/5, Stenografischer Bericht, S. 177 B) vorsieht, für die Zusammensetzung der Bundestagsbank im Vermittlungsausschuss das Verfahren St. Laguë/Schepers mit der Maßgabe anzuwenden, dass die zu verteilende Anzahl der Sitze um einen reduziert wird und der unberücksichtigte Platz der stärksten Fraktion zugewiesen wird,
II. im Wege der einstweiligen Anordnung dem Deutschen Bundestag aufzugeben, bis zu Klärung der Hauptsache Ziffer 2 Satz 2 des Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 30. Oktober 2002 (Plenarprotokoll 15/5, Stenografischer Bericht, S. 177 B) nicht anzuwenden,
hier: Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung
Prozessführer
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag,
vertreten durch ihre Vorsitzende Dr. Angela Merkel, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Prof. Dr. Michael Brenner, Universität Jena, Juristische Fakultät, 07740 Jena
Prozessgegner
Deutscher Bundestag,
vertreten durch den Präsidenten Wolfgang Thierse, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Prof. Dr. Joachim Wieland, LL.M., Gregor-Mendel-Straße 13, 53115 Bonn
Das Bundesverfassungsgericht - Zweiter Senat - hat
unter Mitwirkung
der Richterinnen und Richter Vizepräsident Hassemer, Sommer, Jentsch, Broß, Osterloh, Di Fabio, Mellinghoff, Lübbe-Wolff
am 3. Dezember 2002
beschlossen:
Tenor:
Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wird abgelehnt.
Die Begründung der Entscheidung wird den Beteiligten gemäß § 32 Abs. 5 Satz 2 BVerfGG gesondert übermittelt.
Sommer, Richter
Jentsch, Richter
Broß, Richter
Osterloh, Richterin
Di Fabio, Richter
Mellinghoff, Richter
Lübbe-Wolff, Richterin