Bundesverfassungsgericht
Urt. v. 13.03.1990, Az.: 2 BvR 94/88
Gleichheitssatz; Prozeßkostenhilfe; Erfolgsaussichten; Ungeklärte Rechtsfragen
Bibliographie
- Gericht
- BVerfG
- Datum
- 13.03.1990
- Aktenzeichen
- 2 BvR 94/88
- Entscheidungsform
- Urteil
- Referenz
- WKRS 1990, 12215
- Entscheidungsname
- [keine Angabe]
- ECLI
- [keine Angabe]
Rechtsgrundlagen
Fundstellen
- BVerfGE 81, 347 - 362
- DVBl 1990, 926-928 (Volltext mit amtl. LS)
- NJW 1991, 413-415 (Volltext mit amtl. LS)
- Rpfleger 1990, 427-428 (Volltext mit amtl. LS)
- VersR 1991, 831 (red. Leitsatz)
- ZAR 1990, 191 (red. Leitsatz)
Amtlicher Leitsatz
1. Das Grundgesetz gebietet eine weitgehende Angleichung der Situation von Bemittelten und Unbemittelten bei der Verwirklichung des Rechtsschutzes. Art. 3 I GG stellt die Beachtung dieses Gebots der Rechtsschutzgleichheit unter grundrechtlichen Schutz.
2. Ein Fachgericht, das § 114 S. 1 ZPO dahin auslegt, daß auch schwierige, noch nicht geklärte Rechtsfragen im Prozeßkostenhilfeverfahren durchentschieden werden können, verkennt die Bedeutung der Rechtsschutzgleichheit. Zur Reichweite der verfassungsrechtlichen Überprüfung fachgerichtlicher Entscheidungen bei der Anwendung dieses Maßstabes.