Naturschutz
Naturschutzgesetze der Länder
1. Allgemein
Der Naturschutz umfasst einen zentralen Bereich des Umweltschutzes. Er bezweckt gemäß § 1 BNatSchG den Schutz von Natur und Landschaft aufgrund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich.
2. Rechtsgrundlagen
Neben dem Bundesnaturschutzgesetz und den Landesnaturschutzgesetzen bestehen im Wesentlichen folgende gesetzliche Grundlagen:
das Forstrecht (geregelt im BWaldG sowie in den Landesforst- bzw. Landeswaldgesetzen bzw. in untergesetzlichen forstrechtlichen Landesvorschriften)
das Fischereirecht (geregelt in den Vorschriften der Fischereigesetze der Länder)
das Tierschutzgesetz
Die naturschutzrechtlichen Regelungen des Bundes unterliegen der Abweichungsbefugnis der Länder. Gemäß Art. 72 Absatz 3 Satz 3 GG hat abweichendes Landesrecht aber nur Vorrang, wenn es später als die Bundesregelung erlassen worden ist.
Hinweis:
Dies ist in Niedersachsen mit dem NAGBNatSchG geschehen, das von den §§ 14, 15, 17, 22, 27, 28, 29, 30, 63, 67 und 69 BNatSchG zum Teil inhaltlich abweicht.
Auch Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in ihren Naturschutzgesetzen bzw. Naturschutzausführungsgesetzen (Mecklenburg-Vorpommern) Abweichungen festgelegt (Baden-Württemberg: BGBl 2018, Seite 533 - Heft 15; Bayern: BGBl 2011, Seite 365 - Heft 9; BGBl 2020, Seiten 319 ff. - Heft 9 sowie Seite 423 - Heft 10); Berlin: BGBL 2013, Seite 2829 - Heft 43; Hessen: BGBl 2011, Seite 663; Niedersachsen: BGBl 2010, Seite 1621 - Heft 58; Rheinland-Pfalz: BGBl 2015, Seite 1423 sowie BGBl 2016, Seite 158; Sachsen: BGBl 2011, Seite 842; Saarland: BGBl 2015, 1424; Sachsen-Anhalt: BGBl 2011, Seite 30 - Heft 1 und BGBl 2015, Seiten 183 ff. - Heft 7; Hamburg: BGBl 2011, Seite 93 - Heft 4; Schleswig-Holstein: BGBl 2014, Seiten 1646, 1648 und 1656; Thüringen: BGBl 2020, Seiten 160 ff. - Heft 6).
3. Instrumente des Naturschutzes
Instrumente des Naturschutzes sind insbesondere
die Ausweisung von bestimmten Teilen von Natur und Landschaft als Schutzgebiet
der Schutz und die Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Tierschutz, Artenschutz)
das Verbandsklagerecht / Mitwirkungsrecht von Naturschutzverbänden bei Vorhaben, die mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind oder bei der Vorbereitung der Festsetzung von Schutzgebieten (§ 64 BNatSchG), z.B. in Planfeststellungsverfahren
Naturschutz - Eingriffsregelung
Becker: Bundes-Bodenschutzgesetz; Loseblattwerk
Berghoff/Steg: Das neue Bundesnaturschutzgesetz und seine Auswirkungen auf die Naturschutzgesetze der Länder; Natur und Recht - NuR 2010, 17
Grzeszick: Eigentum und Naturschutz. Ausgleichsleistungen für naturschutzrechtliche Beschränkungen der Land- und Forstwirtschaft; Zeitschrift für Agrar- und Umweltrecht - AuUR 2003, 165
Hönes: Zum Verhältnis von Gartendenkmalpflege und Naturschutzrecht; Natur und Recht - NuR 2003, 257
Hösch: Vom generellen Vorrang des Straßenbaus vor dem Naturschutz in der Rechtsprechung; Natur und Recht - NuR 572
Kube: Planung in die materielle Befreiungslage - Vorausschauender Ausgleich zwischen Bauleitplanung und Naturschutz; Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht - NVwZ 2005, 515
Müggenborg/Hentschel: Neues Wasser- und Naturschutzrecht; Neue Juristische Wochenschrift 2010, 961
Storost: Rechtsprechung zum Verkehrswegeplanungsrecht; Deutsches Verwaltungsblatt - DVBl. 2012, 457
Wemdzio: Der unbestimmte Rechtsbegriff "erhebliche Beeinträchtigungen" im Spannungsverhältnis Windenergieanlagen und Naturschutz - unter besonderer Berücksichtigung des Rotmilans; Natur und Recht - NuR 2012, 459