Gründe für die Kontosperrung: Kosten, Pfändung und Geldwäscheverdacht
Eine Kontosperrung kann aufgrund unterschiedlicher Umstände eintreten, beispielsweise durch Pfändungen, ein Insolvenzverfahren oder einen Verdacht auf Geldwäsche. Besonders schwerwiegend ist es, wenn das Konto gesperrt wird, obwohl noch Guthaben vorhanden ist. In diesem Artikel werden die möglichen Ursachen sowie die Konsequenzen einer Kontosperrung erläutert und praktische Handlungsempfehlungen gegeben.
Häufige Gründe für eine Kontosperrung
Eine der häufigsten Ursachen für eine Kontosperrung ist eine Pfändung. Gläubiger können eine Pfändung beantragen, wenn der Schuldner offene Forderungen nicht begleicht. Das Konto bleibt in diesem Fall gesperrt, bis die Schulden und alle damit verbundenen Kosten, wie Zinsen und Bearbeitungsgebühren, beglichen sind.
Ein weiteres Szenario, das zu einer Kontosperrung führen kann, ist ein Insolvenzverfahren. Hierbei wird das Konto oft so lange gesperrt, bis das Verfahren abgeschlossen ist, um sicherzustellen, dass die Gläubiger ihre Ansprüche geltend machen können.
In manchen Fällen wird ein Konto auch aufgrund von Geldwäscheverdacht gesperrt. Der Entsperrungsprozess kann dann nur über gerichtliche Maßnahmen erfolgen. Im Urteil des LG Stuttgart vom Juli 2023 (6 O 234/22) wurde entschieden, dass der Kläger unter bestimmten Bedingungen die Kosten für eine einstweilige Verfügung nicht tragen muss, wenn er unverschuldet keine Kenntnis von der Sperrung hatte. Das LG Frankfurt entschied im Januar 2024 (2-01 T 26/23), dass die Bank die Kosten tragen muss, wenn sie ihre gesetzlichen Pflichten aus dem Geldwäschegesetz verletzt und das Konto zu Unrecht sperrt.
Kosten und wer sie trägt
Die finanziellen Auswirkungen einer Kontosperrung können beträchtlich sein. Neben dem Verlust des Zugangs zum eigenen Guthaben fallen oft zusätzliche Kosten an, wie etwa Gebühren für die Bearbeitung der Sperrung, Anwaltskosten und Gerichtskosten. Bei Pfändungen muss der Schuldner neben der Hauptforderung auch die Zinsen und Bearbeitungsgebühren begleichen. Auch bei einer Sperrung aufgrund eines Insolvenzverfahrens können Verwaltungskosten anfallen.
Handlungsempfehlungen bei einer Kontosperrung
Sobald das Konto gesperrt ist, sollten Betroffene sofort die Bank kontaktieren, um die genauen Gründe herauszufinden. Bei einer Pfändung kann es sinnvoll sein, ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) einzurichten, um einen Teil des Guthabens vor der Pfändung zu schützen.
Wenn die Sperrung durch ein Insolvenzverfahren oder einen Geldwäscheverdacht steht, ist es ratsam, einen Anwalt zu konsultieren, um die Entsperrung über den gerichtlichen Weg zu prüfen und weitere Schritte einzuleiten.
Weiterführende Unterstützung
Rechtliche Unterstützung ist in vielen Fällen unerlässlich, um eine schnelle und erfolgreiche Entsperrung des Kontos zu erreichen. Fachanwälte für Bank- oder Insolvenzrecht können helfen, den Entsperrungsprozess zu beschleunigen und Betroffene durch den rechtlichen Dschungel zu begleiten. Besonders bei komplexen Fällen, wie bei Pfändungen oder Insolvenzen, ist die Beratung durch einen Experten empfehlenswert.
Für weitere Unterstützung stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 04202 / 6 38 37 0 oder per E-Mail: info@rechtsanwaltkaufmann.de zur Verfügung. Unsere Experten helfen Ihnen gerne bei der Klärung Ihrer Anliegen.
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Dieser Artikel ist stark vereinfacht und dient lediglich zu Informationszwecken. Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt ist zu empfehlen!
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Mehr zum Thema “Konto gesperrt wegen Geldwäsche verdacht”:
Quellen zum Thema "Konto gesperrt wegen Insolvenzverfahren”:
- Urteil des LG Stuttgart (6 O 234/22)
- Urteil des LG Frankfurt (2-01 T 26/23)
- https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/finanzplanung/hilfe-bei-finanzproblemen/kontopfaendung.html