Facebook übernimmt WhatsApp – Was haben die Nutzer zu befürchten?

21.02.2014 2553 Mal gelesen Autor: Christian Solmecke, LL.M.
Heute wurde bekannt, dass Facebook für die unglaubliche Summe von 19 Milliarden Dollar den beliebten Kurznachrichtendienst WhatsApp übernommen hat. Viele Nutzer fürchten nun um ihre Daten. Einige haben dem Dienst bereits den Rücken gekehrt. Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kölner Kanzlei Wilde Beuger Solmecke erklärt, was die Nutzer zu befürchten haben.

Keine Verschmelzung beider Unternehmen

Die Übernahme bedeutet zunächst einmal nicht, dass die beiden Unternehmen "Facebook" und "WhatsApp" nun zu einem großen Unternehmen verschmelzen. Sie bleiben vorerst unabhängig. Das bedeutet konkret, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Facebook nicht automatisch auch für die Nutzung des Kurznachrichtendienstes gelten. Sollte Facebook eine Vereinheitlichung anstreben, bräuchte das Unternehmen zunächst die Einwilligung der Nutzer.

Nutzerdaten grundsätzlich vorerst sicher

Die Nutzerdaten von WhatsApp können somit, zumindest vorerst, nicht in dem Umfang ausgewertet werden, wie es bei den Nutzerdaten von Facebook der Fall ist. Facebook muss sich an die bestehenden AGB von WhatsApp halten und kann beispielsweise nicht, wie von vielen Nutzern befürchtet, auf einmal Bilder die bei WhatsApp geteilt wurden, bei Facebook posten. Genauso unwahrscheinlich ist es, dass Facebook die Mikrofunktion von WhatsApp nutzt um das Verhalten der Nutzer zu überwachen.

Allerdings, ist es vorstellbar, dass Facebook versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten die Nutzerprofile zusammenzulegen und etwa die Uhrzeiten auszuwerten, zu denen die Nutzer besonders aktiv sind. Auch dies verstößt selbstverständlich gegen die Deutschen Datenschutzbestimmungen. Jedoch wissen wir bereits aus der Vergangenheit, dass die Deutschen Datenschutzregeln im Rahmen von Facebook und anderer US-amerikanischer Dienste eher wenig Beachtung finden.

Fazit: Die Sorge der Nutzer ist nicht ganz unberechtigt, jedoch sind viele der Horrorszenarien nicht angebracht. Die Zukunft wird zeigen, wie Facebook den Kurznachrichtendienst weiterführen wird, um die 19 Milliarden Dollar wieder hereinzuholen.