Sharewood und die Suche nach Bäumen nimmt kein Ende

Gute Aussichten!
18.01.2023287 Mal gelesen
Lohn sich die Suche nach den Geisterbäumen in Brasilien?

Nach der Darstellung der Sharewood Switzerland Ag sollen in Brasilien die Unternehmen Agroflorestal Nova Era LTDA und Agroflorestal Nova Milenio LTDA sowie die erstgenannte Sharewood Switzerland AG selbst in Brasilien Bäume gekauft haben, die sie dann an die Anleger verkauft haben wollen.

 

Diese Darstellung wird von vielen für bare Münze genommen und durch die vereinfachte Verlautbarung, dass es in Brasilien Bäume geben solle, seitens der Staatsanwaltschaft in Zürich, genährt.

 

Die Registerauszüge beider Gesellschaften, denen inzwischen von Staatsseite das Betreibung ihrer Unternehmungen untersagt wurde, wurden jeweils erst am 22.7.2013 gegründet und verfügten über ein Stammkapital von 10.000 brasilianischen Real. Auf eine deutsche Gesellschaftsform übertragen entspricht dies am ehesten der GmbH oder Unternehmergesellschaft.

 

Als Gesellschaftszweck findet sich allerdings nicht der Kauf von Bäumen oder Setzlingen, sondern lediglich der Holzeinschlag in gepflanzten Wäldern.

 

Nur die Milenio umfasst noch den Gesellschaftszweck Kauf- und Verkauf von eigenen Immobilien.

 

Festzuhalten ist, dass nicht ein einziger Baumerwerb seitens der beiden brasilianischen Gesellschaften belegt und verbrieft ist. Darüber hinaus ist auch kein Baumerwerb durch die Schweizer AG belegt. Wenn also die Firmen, die angeblich die Bäume gekauft haben, die an die Anleger weiterverkauft worden sein sollen, selbst keine Bäume erworben haben, dann stellt sich die Frage von wem das Eigentum der Bäume an die Anleger übertragen worden sein soll. Selbst wenn rechtlich vielleicht eine theoretische Möglichkeit hierzu bestünde. Tatsächlich gibt es keinen einzigen belegten Fall bislang.

 

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass selbst wenn das Eigentum an Bäumen in Brasilien nachgewiesen worden wäre, die Bauern, die die Bäume großgezogen haben, für ihre Leistungen entlohnt werden müssten. Die Bäume müssten eingeschlagen werden und für die Vermarktung auf einem Großmarkt forttransportiert werden. Wir dürfen an die Fernsehbericht erinnern, die darauf abzielten, dass nach der Lage in Mato Grosso, wo die Bäume gepflanzt wurden, eine gewinnbringende Vermarktung, zum Beispiel durch Verbringung an einen Seehafen, aufgrund der riesigen Entfernungen und der mit den Transport verbundenen Kosten, keinesfalls kostendeckend, jedenfalls nicht gewinnbringend möglich ist.

 

Auch deswegen können wir nicht empfehlen derartigen Ansinnen dadurch Vorschub zu leisten, dass geprellte Anleger hier nochmals Geld investieren, was - jedenfalls für sie - lediglich einen weiteren Verlust bedeuten dürfte.