Herr Rechtsanwalt, Herr Mediator, mit Zahlen habe ich mich nie befasst !

Familie und Ehescheidung
30.10.2011668 Mal gelesen
In der Ehe, der Beziehung hat es offensichtlich gut funktioniert. Der Zahlenmensch, oft der Mann hatte die Konten verwaltet, die Steuerfragen geklärt und kennt die Situation des gesamten Vermögens. Der emotionale Partner, oft die Frau, hat sich um die Kinder, das Heim gekümmert. Trennung, was nun ?

Diese Aufgabenteilung erweist sich in der Trennungsphase als Problem. Dem Zahlenmenschen fehlt die emotionale Seite, der Kinderkontakt, die Geborgenheit gibt vielleicht eine neue Partnerin. Der emotionalen Ehefrau fehlt jedes Verständnis für die Zahlen, wirtschaftliche Bewertungen. Jeder der beiden fühlt sich bedroht, wenn er auf seine bisherigen Defizite aufmerksam wird.

Der Anwalt, die Anwältin benötigt aber ausreichende Informationen und Belege um die Ansprüche überhaupt prüfen zu können.  Nur dann können Ansprüche überhaupt durchgesetzt werden. 

In der Mediation führt dies häufig zu einem schwierigen Spagat.

Der Mediator ist allparteilich, also für den einen und den anderen Medianten in gleicher Weise da.

Er will also den Kontakt zu dem  Zahlenmenschen, der seine Unterlagen verteidigt und die Vermögenswerte als Seine begreift,  genauso wahren, wie den Kontakt zu dem emotionalen Partner, der sich den Unterlagen, den Zahlen, verweigert.

Hier wie dort, also beim Anwalt wie auch in der Mediation, wird es sich für die getrennten Partner, nicht vermeiden lassen, sich auf den jeweils anderen Bereich einzulassen und zu lernen, auch dort Kompetenzen zu entwickeln. Dies ist einerseits Trennungsvollzug, das heißt Entwicklung zu einem neuen, wieder selbständigen Leben und dient andererseits dazu, die familienrechtlichen Ansprüche zu klären und die Vermögenswerte auseinanderzusetzen.

In der Mediation können diese Unterschiede zwischen den Medianten zum Thema gemacht werden und zu  einem neuen Verständnis genutzt werden.

In den gerichtlichen Rechtsstreitigkeiten hängen häufig die Ergebnisse der Rechtsstreitigkeiten gerade von der Tiefe der Zahlenbearbeitung und Belegbearbeitung ab. Wer sich dort nur als Opfer verhält, "ich kann nicht...."  wird vielleicht gerade dadurch beim Gericht zum Opfer.

Es ist überhaupt eine spannende Frage, wie weit eine Trennung fortgeschritten sein muß, bis die Parteien persönlich in der Lage sind, die vermögensrechtlichen und unterhaltsrechtlichen Fragen sinnvoll zielführend zu bearbeiten.

Diese Frage ist bei Gericht und in der Mediation unterschiedlich zu entscheiden.

Ich bin der Auffassung, dass ein aufmerksamer Umgang mit solchen Fragen erst die Grundlagen dafür schafft, im Restverständnis  zum Partner sinnvolle Lösungen zu erarbeiten.

Die Freiräume sind in der Mediation erheblich größer, als im gerichtlichen Verfahren.  Die Mediation gestalten die Parteien.

 

Für Fragen erreichen Sie mich unter 

089/182087

 

Die Gruppe mediatorenaktiv veranstaltet jeden Monat, jeweils am 1. Mittwoch im Monat  18:30 Uhr in meiner Kanzlei imn München einen kostenlosen Informationsabend zur Mediation und aussergerichtlichen Konfliktbeilegung.

Kommen Sie einfach dazu.

  

Erich Kager

Rechtsanwalt und Mediator

www.ra-kager.de

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