München, 12.09.2019. Neue Vorwürfe im Abgasskandal gegen VW. Nach einem Bericht des SWR hat VW auch beim Dieselmotor EA 288 mit der Abgasnorm Euro 6 eine unzulässige Abschalteinrichtung verwendet. Der EA 288 ist der Nachfolgemotor des durch den Abgasskandal berühmt gewordenen Motors EA 189. Dementsprechend wurde er seit 2012 auch in zahlreichen VW-Modellen, wie z.B. dem Golf, Passat oder Tiguan verwendet. Ebenso bei Modellen der Konzerntöchter Audi, Skoda und Seat.
Der SWR beruft sich bei seinen Recherchen auf interne VW-Dokumente, die dem Sender vorliegen. Demnach wird bei dem Motor EA 288 eine Zykluserkennung eingesetzt, die erkennt, ob sich das Fahrzeug im Prüfmodus befindet. Entsprechend wird dann eine ausreichende Menge AdBlue zur Abgasreinigung eingespritzt. Im normalen Straßenverkehr wird die AdBlue-Zufuhr dann reduziert, was zu höheren Abgasemissionen führt.
VW dementiert, dass bei dem Motor EA 288 eine solche Zykluserkennung zum Einsatz kommt. Demensprechend gebe es auch keine unzulässige Abschalteinrichtung.
Die Parallelen zum ursprünglichen Abgasskandal drängen sich auf. Hier haben Gerichte quer durch die Republik bereits entschieden, dass VW sich aufgrund der Abgasmanipulationen schadensersatzpflichtig gemacht hat.
Auch der Nachfolgemotor EA 288 beschäftigt schon diverse Gerichte. Das Landgericht Wuppertal hat in einem Verfahren ein Sachverständigengutachten angeordnet, um zu klären, ob bei diesem Motor eine unzulässige Abschalteinrichtung vorliegt.
"Derzeit spricht vieles dafür, dass VW die Kunden auch bei Fahrzeugen mit dem Motor EA 288 getäuscht hat und dementsprechend können Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden", so Rechtsanwalt Dr. Leitz.
Mehr Informationen: https://www.diesel-abgasskandal.de/
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