Diebstahl in virtueller Welt führt zu realer Verhaftung

Internet, IT und Telekommunikation
20.11.20071219 Mal gelesen

Ein 17-Jähriger Niederländer ist wegen Diebstahls von Möbeln aus Räumen der virtuellen Welt "Habbo Hotel" inhaftiert worden.

Besagte virtuelle Möbel wurden von Nutzern der Onlinewelt mit realem Geld erworben. Mit gefälschten Habbo Hotel Websites hatte der 17-Jährige Passwörter von verschiedenen registrierten Nutzern entwendet und kam so an die Möbel, mit denen die geschädigten Nutzer ihre virtuellen Hotelzimmer in der Onlinewelt bestückt hatten. Der entstandene Schaden soll dabei bei 4000,00 Euro liegen.

Dass es sich dabei nicht nur um einen Spaß in einer technisch erzeugten Phantasiewelt handelt, sondern wohl um realen Diebstahl, liegt daran , dass die entwendeten virtuellen Möbel eben mit realem Geld bezahlt worden sind.

Dabei wird es jedoch zu einigen rechtlichen Problemen kommen. Fraglich ist  zum einen schon, ob es sich bei virtuellen "Gegenständen" um eine diebstahlsfähige Sache handeln kann, zum anderen , wem diese gehören und ob somit überhaupt das für einen Diebstahl notwendige Merkmal der Fremdheit gegeben ist.

Nichtsdestotrotz kann ein vermeintlich harmloser Ausflug in eine virtuelle Welt mit nicht ganz so ehrbaren Absichten in der Realität schnell ernsthafte Folgen haben. 

Sebastian Iben

Rechtsanwalt