Gerechtigkeit durch Gerichtsprozesse

Gerechtigkeit durch Gerichtsprozesse
30.07.2015379 Mal gelesen
Gerichtsprozesse sind in Rechtsstaaten Verfahren, um Konflikte zu lösen. Wie funktioniert das Harvard-Prinzip zur Konfliktlösung?

Gerichtsprozesse sind in Rechtsstaaten Verfahren, um Konflikte zu lösen. Nach dem erfahrenen Prinzip: ohne Gericht und die Macht der Richter zur Durchsetzung der Entscheidung kein Rechtsfrieden.

Der Deutsche Rechtsstaat - ein Luxusgut!

In internationalen statistischen Erhebungen wird das deutsche Rechtssystem immer wieder gelobt. Viele Richter, gut ausgestattete Gerichte, hohe Qualität der Urteile und Gesetze, preiswerte und zügige Verfahren. Absolute Unabhängigkeit der Gerichte und schnelle Verfahren. Der Deutsche Rechtsstaat verdient lob, aber auch hier fallen Späne wo gehobelt wird, sprich es gibt auch kritische Punkte, die Verbesserung vertragen könnten.

Selbst das gut ausgestattete Rechtssystem hat schlimme Fehler und Probleme, die es keinesfalls selbstverständlich erachten lassen Gerichtsverfahren zu führen.  Trotz verletzter Gefühle und der ungeheuren Macht des Negativen muss ein Konflikt nicht unbedingt zu einem Gerichtsverfahren führen.

  • Was ist, wenn das eigene Gerechtigkeitsgefühl einen selbst trügt. Was ist wenn Zeugen vor Gericht lügen?
  • Wieviel Zeit und Geld verliere ich vor Gericht?
  • Kann ein Gerichtsurteil überhaupt helfen? Wird sich das Urteil überhaupt in die Tat umsetzen lassen? 

Warum wohl sieht man sehr wenige Richter selbst Rechtsstreite führen? Wegen dieser Nachteile? Natürlich gibt es Fälle, bei denen nur der Prozess hilft (z.B.. bei einem Rechtsstreit gegen eine Versicherung bei einem klaren Sachverhalt).

Sollte man sich einfach entschuldigen und den Streit vermeiden? Sollte man sogar eine Position eines anderen einfach anerkennen? Das muss überdacht werden. Ist das nicht möglich? Dann ist es auch möglich einfach nichts zu tun. Ein Berg bewegt sich nicht, sagt der Chinese und meint: Konflikte einfach aussitzen.

Wie funktioniert das Harvard-Prinzip zur Konfliktlösung?

Sobald das Verfahren für beide Seiten einen persönlichen Einschlag hat sollte  man sich dringend die Fragen stellen, die das Harvard Prinzip umschreibt, um sich der Konfliktlösung zu nähern. 

  1. Trenne Dich von der Person des Gegners. Wer sich über seinen Gegner persönlich ärgert, kann nicht die Interessen (Wünsche, Ziele, Motive) richtig einschätzen. Als Anwalt hört man häufig von dem Mandanten: der andere ist der Satan, die Verbrecherbande, wenn ich den schon sehe, ....
  2. Versuche die Position des anderen durch Fragen zu erkunden und nicht ständig die eigene Auffassung darstellen. Warum? Weil der Mensch so sehr mit seiner Idee einer gerechten Lösung beschäftigt ist, dass er überhaupt nicht die Perspektive eines anderen einnehmen kann. Wichtig ist zu erfahren, was den anderen motiviert, wie dieser denkt und meint den Konflikt lösen zu können. 
  3. Finde den dritten Weg! Häufig ist ein Blick in die Zukunft sinnvoll, wie könnten die Parteien den Konflikt auflösen und gemeinsam in die Zukunft starten. Alleine das Denken und Sprechen über diese Variante hilft den Konflikt zu lösen. 
  4. Kann ein Experte helfen? Macht es Sinn gemeinsam einen Dritten zu bitten zu helfen und Ergebnisse vorzuschlagen? Eine Art Mediator, der vermittelt, damit jede Streitpartei die Lösung im Blick hat, Diskussionen entstehen können und eventuelle Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden können.
  5. Versuche Regeln einzuführen. Einigt man sich nicht über den Inhalt, dann aber über die Regeln des Verfahrens. 

Fazit: Jede Unstimmigkeit, jeder Streit und Meinungsverschiedenheit die ohne Gerichtsverfahren und Richter gelöst werden kann, ist Prozess vorzuziehen und erspart Leid, Geld und Nerven.

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Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte mbB

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Dr. Thomas Schulte, Dr. Sven Tintemann, Kim Oliver Klevenhagen

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